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Test: Panasonic Lumix DMC-GH 1

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Darum gehts: Durch kleine Schärfebereiche wie beim Film, kann der Filmer....
 
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... die Aufmerksamkeit seinesPublikums bewusster lenken. (Bl:5,6/ISO100)



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Anschlüsse: Ein Mini HDMI-Anschluss schafft Digitalverbindung zum TV, analog geht es mit der daneben liegenden AV-Kombibuchse. Darunter der Mikrofonanschluss für Aufsteckmikros.

Das Resultat kann sich sehen lassen: Der Kontrastbereich ist höher als bei Camcordern, das heißt, es gibt eine feinere und breitere Stufung zwischen Unter- und Überbelichtung, was viel zum guten Gesamteindruck beiträgt. Bei Schwachlicht (30Lux) zeigt sich viel fixed pattern noise, also ein Grundmuster aus senkrechten Strukturen, das wie ein festes Rauschgitter über dem Bild liegt. In unserer doch recht dämmrigen Innenraum Szene (um 100 Jux) stört es kaum, das Bild ist besser ist als das vieler Camcorder, aber wenn es weiter bergab Richtung 30 Lux-Kerzenlicht geht, sind die Camcorder deutlich im Vorteil.
Der automatische Weißabgleich funktioniert schneller als bei manchem Camcorder. Die Grundstimmung der Kameras ist warm, der Farbraum im Rotbereich wird auf Video-Einheitsbrei heruntergekocht – da können gute Camcorder mehr. Allerdings ist die Farbauflösung sehr hoch. So exakt abgegrenzte rot/grün-Kanten sahen die Tester bei Konsumercamcordern bisher nicht.

Am Schluss die Antwort auf die Gretchenfrage
Wie gut schafft es der Prozessor, die Datenflut des Riesen- Aufnahmechips in Live-AVCHD zu wandeln: Ja, es gibt sie Klötzchenartefakte und Nein, sie fallen in aller Regel nicht störend auf, da Sie gerade in den unscharfen Bereichen des Bildes liegen, die dank kleiner Schärfentiefe häufig vorkommen. Viel Bewegung mit der Kamera oder viel Bewegung im Bild überforderte den Algorithmus bisweilen. der Kompressionsalgorithmus ist allerdings sehr clever programmiert: Er versoßt feine Strukturen zu MPEG-Brei, aber nur in ganz bestimmten Frequenzbereichen, so dass die sehr feinen Strukturen vorhanden bleiben. In eintönigen Strukturen rechnet der Codec dann aber schon Details heraus. Fließendes Wasser oder der sprudelnde Brunnen in unserer Testaufnahme stellten jedoch keine Herausforderung dar. Bei erhöhter ISO-Zahl läßt sich hervorragend mit der Tiefenschärfe spielen, zumal die Blende manuell in 1/3 LW-Stufen einstellbar ist. Das ist ein neues Erlebnis für Hobbyfilmer – die allerdings mit 1550 Euro Preisempfehlung exakt so tief in die Tasche greifen müssen wie bei Full HD-Spitzencamcordern.

Wiedergabe
Aus der Kamera per HDMI verkabelte TVs zeigen Bilder wie Videos fast nahtlos in buntem Wechsel hintereinander an – auf Wunsch mit Musik unterlegt, statt mit dem Mikrofonton, der durchaus verständliche Sprachaufnahmen liefert. Am Ende von Videosequenzen entsteht eine kleine Pause. Videos und Bilder haben die gleiche Auflösung – selbst am besten TV. Das ist ein originelles Erlebnis, wenn im Standbild nicht unterscheidbar ist, ob es sich um Foto oder Video handelt. Die Verwendung eines TV als Abspielgerät lohnt jedoch nur, wenn es sich um einen Full-HD-Monitor mit HDMI-Anschluss handelt. Über die normale AV-Verbindung wirken Fotos wie Video etwas armselig. Erst moderne Präsentationstechnik macht die Ergebnisse zur Augenweide. Die Wiedergabe aus dem Photoapparat läuft reibungslos, allerdings gab es bei ein paar Files kleine Aussetzer. Das könnte daran liegen, dass eine Klasse 4 SDHC-Card zum Einsatz kam, die Panasonic selbst für den Einsatz mit AVCHD-Video lizenziert hat. Doch in der Bedienanleitung wird explizit Klasse 6 empfohlen. Egal welche Karte, größer als 2 GB oder länger als 15 Minuten in Full HDQualität, dürfen die Aufzeichnungsfiles nicht werden. Wermutstropfen: Es gibt keinen Live-Ausgang weder über HDMI noch über den AV-Stecker.

Fazit
Tolle Bilder, tolle Farben, ruckelige Schwenks, lahmer Autofokus, Rauschen bei Schwachlicht. Wer bereit ist, vom Stativ zu filmen, und vor dem Auslösen sehr genau seine Szene zu überlegen, wird mit dieser Fotoapparat- Videofunktion viel Spaß haben.

Die Messwerte und Tipps zur Nachbearbeitung der Files finden Sie wie immer in unserer Zeitschrift VIDEOAKTIV DIGITAL. Sie zeigen Ihnen direkt nach unserem unbestechlichen Messverfahren die Qualität im Vergleich mit anderen filmenden Fotoapparaten und mit Videocams (ab. 14 Juli 2009 im Handel).

(mb) 

Video+AVCHD-Datei zur Panasonic Lumix DMC-GH 1 finden Sie hier. 
Das Testvideo finden Sie hier:
Testvideo: Panasonic Lumix DMC-GH 1