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Test 3D-Camcorder: JVC TD1, Panasonic TM900 und Sony TD10 - Teil 4

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3D-BildqualitÀt

Das 3D-Bild der Sony TD10 war insgesamt am rauschĂ€rmsten und prĂ€zisesten, auch Schwenks zeigten die grĂ¶ĂŸte SchĂ€rfe. Eine interessante Feststellung, da das 2D-Bild nun eben nicht durch Rauscharmut glĂ€nzte. Bei Tageslicht war dann der SchĂ€rfeunterschied zwischen JVC und Sony marginal. Die 3D-Szenen aus der JVC TD1 waren von hoher SchĂ€rfe, solange nicht geschwenkt wurde, und ebenso von gewaltiger Farbkraft – wobei sich die TD1 mit Hauttönen etwas schwer tat. Bei abnehmendem Licht nahm vor allem der Bildkontrast ab, die Szenen zeigten sich leicht verwaschener als bei Sony. Beim Schwenk mit weniger Raumlicht sahen die Tester dann Geisterschatten, ein schon von frĂŒheren Panasonic-Modellen bekannter Effekt, der die LichtstĂ€rke forcieren soll. Es sind nachziehende Bildkanten, die bei Bildbewegung fĂŒr UnschĂ€rfe sorgen. Um die Kirche im Dorf zu lassen, die Kamera ist dennoch lichtstark in 3D, auch wenn hier die kleinen Linsen etwas Tribut fordern.

Das Resultat des Panasonic-Vorsatzes ist gegenĂŒber den beiden Doppelsensor-Cams erstaunlich gut – und dennoch ernĂŒchternd. Die SchĂ€rfe ist deutlich geringer, der Bildausschnitt fĂŒllt nicht das gesamte TV-Bild und bei nachlassendem Licht fallen dann doch Grießelteppiche ins Auge. Wer bei schlechtem Licht stereografiert, wird auch feststellen, dass beim Schwenk Kanten deutlich verschleifen. Der Aufsatz schluckt eben doch ein paar Blenden LichtstĂ€rke. Der 3D-Eindruck unterscheidet sich durch den kleinen Linsenabstand von dem der anderen. Alles was nĂ€her als 1,5 Meter liegt, scheint deutlich ins Wohnzimmer zu ragen, und alles was im Hintergrund liegt, wirkt schlicht und einfach platt.

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JVC GS-TD1: Alles Stereo: Neben den Doppelaugen sitzen bei der TD10 die Stereomikrofone, die fĂŒr eine saubere Stereobalance sorgen sollen.
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Breitseite: Die JVC GS-TD1 zeigt zum Touchscreen ein ExtramenĂŒ fĂŒr die manuellen Einstellungen.

Surroundsound

Wer glaubt, dass zum Stereobild auch Surroundton gehört, der irrt. Surroundton nimmt hĂ€ufig Schallquellen von ĂŒberallher auf, nur nicht aus der Richtung, in die die Kamera gerade zoomt. Dennoch muss sowohl Panasonic wie Sony beschieden werden, dass ihre 3D-Soundeinstellung einen hervorragenden Klang bietet. JVC geht einen anderen Weg, Biphonic genannt. Über einen cleveren technischen Trick wird dem Stereosignal eine 3D-Info mitgegeben. Das wiedergegebene Signal klingt dann rĂ€umlicher. Wer einen Surround-Receiver besitzt, kennt Ă€hnliche Schaltungen, die dort unter dem Sammelbegriff „Virtual 3D" rangieren. Dieses Stereo bringt deutlich mehr Rauminformation als das gewöhnliche JVC-Stereo.

Alle drei Cams haben Mikrofonbuchsen und eine zwar rudimentĂ€re, aber immerhin vorhandene Pegelanpassung. Es ist also möglich, fĂŒr besondere EinsĂ€tze ein Mikrofon anzuschließen. Die Kopfhörerbuchse zur Tonkontrolle fehlt auch bei keiner der Cams.


FAZIT

Ein eigenartiges Ergebnis: Drei Gewinner oder drei Verlierer – je nachdem, wie man es sehen mag. Panasonic schafft den praktischsten und gĂŒnstigsten Einstieg ins 3D-Leben, vorausgesetzt man mag den großen Vorsatz wirklich mitnehmen und aufschrauben. Die 3D-QualitĂ€t kann mit der der anderen nicht ganz konkurrieren.

Die Sony hat die besten AnsÀtze, das beste Display und eine tolle Bedienung, ist aber wegen seines mvc-Codecs momentan einsatzbeschrÀnkt.

Die JVC TD10 ist derzeit das einzige Modell, das wirklich gutes 3D liefert, das bereits umsetzbar ist; dank Side by side, mvc und entsprechender Konvertiermöglichkeit. Darum erhÀlt die TD1 von uns den Kauftipp-3D-Praxis.

Wer im Übrigen die 2D-StandardqualitĂ€t der Kameras kennenlernen möchte, in der die teuren Camcorder auch einiges bieten sollten, der schaue in die aktuelle Ausgabe 4/2011 unserer Zeitschrift VIDEOAKTIV.

 

Die Testtabelle finden Sie auf der nÀchsten Seite.

 

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3D_Camcorder_Test_alle_drei_modelle
Drei Gewinner, drei Verlierer: Je nach Anspruch und ZugÀnglichkeit richten sich die neuen 3D-Camcorder von JVC, Panasonic und Sony an unterschiedliche Zielgruppen.