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Praxistest: die filmende Sony Alpha 7R IV

Mit der Alpha 7 hat Sony den Markt der spiegellosen Vollformatkameras erobert und fest im Griff. Die vierte Version liefert nun satte 61 Megapixel, soll aber dennoch auch perfekt filmen.

Jetzt ist es bekanntlich so, dass soviel Megapixel bei Filmern eher verpönt sind, denn schließlich benötigt man selbst für UHD-Auflösung gerade mal gute 8 Megapixel. Um es vorweg zu nehmen: Mit einer Alpha 7S II (mit deutlich weniger Megapixel) kann es das Spitzenmodell von Sonys 7er-Kameraserie in Punkto Lichtstärke nicht aufnehmen. Man wohl doch auf eine Alpha 7S II, oder wenn die Internetgerüchte stimmen, einer Alpha 7S IV warten müssen, wenn es wirklich nur um die Filmfunktion geht. Doch das soll nun wahrlich nicht heißen, dass man sich die Alpha 7R IV nicht doch mal genauer anschauen sollte, denn immerhin beherrscht liest sie beim Filmen ohne Pixel-Binning den Sensor aus und zudem beherrscht sie das Filmen mit S-Log2-Bildprofil. Das Video liefert die Videobilder zu unserem Test (Die vierte Sieben) in der aktuellen VIDEOAKTIV 2/20, in der wir weitere Testergebnisse liefern.

Sonys Alpha 7R IV ist mit der hohen Sensorauflösung auf den ersten Blick eine Kamera die in erster Linie für Fotografen interessant ist. Doch sie filmt gut und hat hier die Besonderheit zu bieten, dass sie kein Pixel-Binning beim Auslesen des Sensors macht. Doch es wird nicht der komplette Sensor sondern der Super35-Bereich ausgelesen. Welche Auswirkung das hat zeigen wir im Video.

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Die Sony Alpha 7R IV ist vergleichsweise kompakt und hält mit einer Akkuladung lange durch. Zumal sie keine Aufnahmbegrenzung beim Filmen hat.

Super35 und Vollformat

Sony kann man nun schon länger vorhalten, dass sie bis jetzt noch keine neue Menüstruktur umgesetzt haben. Sind so viele Einstellungen dazu gekommen, dass es inzwischen zwei Hauptreiter für die Grundeinstellung der Kamera geworden sind: eines dieser Menüs hat 15, das nächste 11 Unterseiten – übersichtlich ist was anderes.

So findet man beispielsweise die für diese Kamera wichtige Umschaltung auf APS-C/Super 35 gleich im ersten Menü. Ebenso erklärungsbedürftig ist dabei der Menüeintrag Auto, wobei hier die Kamera im Fotomodus den kompletten Sensor, im Videomodus die Super35-Fläche ausliest. Durch die unterschiedlichen Auslesebereiche ergeben sich einige Änderungen: Die Augenfälligste ist der unterschiedliche Blickwinkel bei gleicher Brennweite, die wir im Video zeigen. Zudem gibt es aber auch Unterschiede beim Bildrauschen, weshalb wir unsere ISO-Belichtungsreihe in beiden Varianten gefilmt haben. Doch der kleinere S35-Auslesebereich hat auch Auswirkungen auf die Arbeit mit der derzeit so beliebten Unschärfe. Wie wenig Unschärfe in einer zugegebener Maßen sehr weitwinkligen Aufnahme noch machbar ist, zeigen wir ab Minute 7:48.

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Das Display ist nur kippbar und lässt sich nicht zur Seite schwenken. Das ist nicht nur für Selfies problematisch.

Autofokus

An der gleichen Stelle kann man dann auch sehen: Wenn die Schärfentiefe höher ist, dann muss der Autofokus zwangsläufig etwas weniger arbeiten. Deshalb haben wir nach der Sichtung der Aufnahme mit dem Super35-Auslesebereich noch einmal spontan Aufnahmen (und zugegebener Maßen mit einer etwas stockenden Moderation) mit dem kompletten Auslesebereich, sprich echtem Vollformat gemacht. Erst dann muss der Autofokus bei geöffneter Blende wirklich arbeiten. Doch schauen Sie sich die Aufnahmen nah Möglichkeit wirklich in UHD-Qualität und mit dem auf den kompletten Bildschirm vergrößerten YouTube-Player einmal an.

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Das Video zum Praxistest der FX9 finden Sie bereits online. Der ausführliche Test mit allen Ergebnissen ist in der VIDEOAKTIV 2/20.

Vergleich Foto- versus Filmkamera

Der Blick auf die Preise lässt den Vergleich zwischen der Alpha 7R IV und der FX9 auf den ersten Blick unfair erscheinen. Doch ob fair oder nicht: Beide Kameras haben ähnliche Gene und sind ohne Zweifel gute Filmkameras. Und beide zielen durchaus auf ähnliche Kundschaft. Deshalb haben wir diesem Vergleich in unserem Artikel der VIDEOAKTIV 2/20 auch einen großzügigen Platz eingeräumt.

Argumente gibt es in jedem Fall für beide. Kurz gefasst bedeutet dies: kompakt gegen komplett. Denn die FX9 bietet eindeutig mehr und ausgefeiltere Filmfunktionen und den besseren Autofokus. Die Gesichtserkennung mit der Option ein bestimmtes Gesicht zu erkennen und zu loggen ist eine Besonderheit mit hohem Nutzwert. Dass der Autofokus der Alpha 7R IV der FX9 nicht wesentlich nachsteht, erklärt sich schon durch die klare Stellungnahme von Sony, dass der FX9-Autofokus auf dem der Alpha-Fotoserie aufbaut. Am besten Sie schauen sich die beiden Passagen in den Videos an.

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Die VIDEOAKTIV 2/20 ist ab sofort in unserem Shop als PDF-Download oder Print-Ausgabe (Versandkostenfrei). Die ausführlichen Tests zur FX9 und Alpha 7R IV sowie den Vergleich sowie viele weitere Beiträge aus der Praxis finden Sie in dieser Ausgabe.