YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Hands-On: Canon EOS R5 C und Nikon Z9 - 8K-Hybridkameras im Vergleich

Beitragsseiten

8K-Videoaufnahme gehört offensichtlich zum neuen Standard: Sowohl bei Nikon Z9 als auch bei der brandneuen Canon EOS R5 C. Dass sich beide neuen Kameras an einem Ort befinden, dürfte derzeit wohl einmalig sein. Deshalb haben wir es uns nicht nehmen lassen und die beiden, noch nicht ganz serienreifen Kameras, in einem ersten Test gegeneinander gestellt.

Hands on:
Canon EOS R5 C: 4999 Euro
Nikon Z9: 5999 Euro

Auch wenn beide Kameras auf den ersten Blick Fotokameras sind, so haben wie doch eine andere Gewichtung: Die Z9 ist das Top-Modell mit Z-Bajonett und entsprechend ein gewichtiger Bolide. Dagegen wirkt die EOS R5 C schon fast zierlich und sie ist mit einem Gewicht von knapp unter 1,5 Kilogramm inklusive der 24 - 105/F4-Optik schon fast ein Leichtgewicht. Immerhin über 2,1 Kilogramm bringt unsere Z9 mit der 24 - 70/F2,8 auf die Waage. Gut in der Hand liegen dennoch beide. Doch Nikon bekommt am größeren Gehäuse einfach mehr Tasten und einen optimierten Griff fürs Hochformat unter. Damit deutet sich schon an: Die Nikon Z9 ist mehr Foto als Videokamera. Ein Blick in die Menüs der beiden Kameras macht deutlich, dass Nikon die Videofunktion gut in ein Untermenü integriert hat. Damit sich Einstellungen beim Bildstabilisator oder beim Autofokus nicht beim Fotografieren und Filmen auswirken, findet man beide Menüpunkte zweimal. Canon vermeidet dies und spielt deshalb erstmals zwei ganz verschiedene Menüs auf. Damit will man den unterschiedlichen Bedürfnissen und Kenntnissen von Filmern und Fotografen gerecht werden. Sie haben noch nicht verstanden, was Canon damit meint? Dann schauen Sie sich doch jetzt einfach das Video an:

Gestern gegen späten Nachmittag ist die Canon EOS R5 C bei uns eingetroffen – wir haben deshalb mit Volldampf an diesem Vergleich zur Nikon Z9 gearbeitet und freuen uns auf ihre Meinung. Schreiben Sie diese doch einfach ins VIDEOAKTIV-Forum.

Bedienung
Die beiden Kameras sind, auch wenn das Canon wahrscheinlich nicht gerne hört, von der Bedienung klare Fotokameras. Direkte Tasten zur Umschaltung von Gain/ISO oder direkte Aussteuermöglichkeit für den Ton gibt´s bei beiden nicht. Stattdessen gibt es viele Tasten, die durchaus schnellen Zugriff auf einzelne Funktionen bieten. Bei Nikon sind das verstärkt Fotofunktionen, wobei man eben auch eine Taste für die Mikrofonempfindlichkeit findet. Wobei uns hier 20 Stufen für die Regelung eher ungenau erscheinen. Beide Kameras arbeiten mit TRS-Eingängen fürs Mikrofon und den Kopfhörer. Canon blendet konsequent gleich die Audiopegel in die Videovorschau ein und bietet ebenfalls direkten Zugriff auf die Aussteuerung. Auch sonst sind hier die Tasten eben je nach Betriebsmodus unterschiedlich belegbar. Ihren Vorteil der besseren Audioeinheit spielt die R5 C erst im Zusammenspiel mit dem optionalen Tascam CA-XLR2d aus. Die vollwertige Audioeinheit bietet zwei XLR-Eingänge sowie einen weiteren TRS-Eingang. Neben guten Reglern gibt es so die Phantomspeisung für Mikrofone sowie Limiter, Dämpfung und Low-Cut-Filter.

MedienBureauc CanonR5C 1044479

Die Canon EOS R5 C scheint schon fast schmächtig gegen die große Nikon Z9. Den oben auf der R5 C aufgesetzte Tascam CA-XLR2d Tonadapter gibt´s nur optional.

Hybridkameras mit Bildstabilisator
Nicht zuletzt wegen der Nähe zur echten Fotokamera EOS R5 spricht Canon von einer Hybridkamera. Die Fotofunktion ist weitgehend unverändert – sieht man mal vom Bildstabilisator ab. Denn durch die Kühlung an der Rückseite des Sensors muss die EOS R5 C auf diese verzichten. Canon steht also wieder auf den elektronischen Bildstabilisator, der, wenn vorhanden, mit dem optischen Bildstabilisator in der Optik zusammenarbeitet. Der digitale Stabilisator sorgt zwangsläufig für ein Crop ins Bild, der noch einmal deutlich hefitger wird, wenn man von „Standard“ auf „hoch 2" wechselt. Letzteres muss man allerdings kaum bemühen, denn zumindest in Verbindung mit der optischen Bildstabilisierung in der getesteten Optik funktioniert die Beruhigung recht gut. Und das obwohl wir zugeben müssen, dass wir wegen der Kälte die Kamera nicht wirklich perfekt ruhig halten konnten. Bei Nikon findet man weniger Optionen: Normal und Sport. Einen Crop ins Bild macht die Z9 dabei dank optischem Bildstabilisator in beiden Modi nicht. Wie zu erwarten beruhigt der Sportmodus deutlich kräftiger, gleicht aber auch harmonischer aus. Man sollten nur nicht vergessen diesen Modus wieder zu deaktivieren, wenn man vom Stativ arbeitet, denn er sorgt doch für ein deutliches Nachziehen beim Schwenken.

MedienBureauc CanonR5C 1044470

Von der Seite betrachtet fällt auf, dass die EOS R5 C doch deutlich mehr Tiefe hat, denn Canon hat einen aktiven Lüfter integriert, der allerdings während der Aufnahme heruntergeregelt wird und somit kaum auffällt. Allerdings ist der Luftstrom bei der Bedienung etwas unangenehm.