Workshop: Filmgestaltung - die richtige Einstellungsgröße
- Philipp Mohaupt
Die Auswahl der richtigen Einstellungsgröße beim Dreh hat einen großen Einfluss auf die Wirkung unseres Films. Je mehr unterschiedliche Einstellungen wir im Schnitt zur Verfügung haben, desto variantenreicher können wir den Film gestalten. In einer kleinen Bilderstrecke erklären wir kurz die wichtigsten Einstellungen und wann diese zum Einsatz kommen sollten.
Dass das Filmemachen deutlich vor dem ersten Dreh beginnt und die Vorarbeiten wichtig sind, ist hinlänglich bekannt. Und dennoch ist es einer der gängigsten Fehler, dass Filmemacher ohne die nötige Vorbereitung in ein Projekt starten. Besonders wichtig ist natürlich die richtige Einstellung zum richtigen Moment und somit die passende Einstellungsgröße. Was man wissen sollte: Die Erwartungen der Zuschauer sind an „Sehgewohnheiten“ geknüpft, die man sich durch das Schauen von Filmen über die Jahre angeeignet hat. Diese Sehgewohnheiten sind grundsätzlich geprägt von professionellen Fernseh- und Filmproduktionen unserer Alltagsmedien. Unsere Zuschauer haben damit eine spezielle Grunderwartung an Videofilme, die wir erfüllen sollten. Leider kann uns auch die beste Technik und die modernste Schnittsoftware diese Arbeit nicht abnehmen. Egal wie gut die Kamera ist, filmen müssen wir schon selber und das richtig.
Welche Unterscheidungen es gibt, zeigen wir in diesem Workshop und erklären jede Einstellung kurz. Dazu haben wir natürlich einen passenden Bildausschnitt, damit man sofort erkennt, was gemeint ist. Dieser Workshop begleitet den sehr ausführlichen Praxis-Artikel "Drehen für den Schnitt" in der aktuellen VIDEOAKTIV 5/2018.
Autor & Bilder: Cornelius Meckseper
Wer einen Film dreht, muss die verschiedenen Einstellungsgrößen kennen und richtig anzuwenden wissen. Wir zeigen hier kurz die wichtigsten Einstellungsgrößen in einer Bildstrecke. Den sehr ausführlichen Artikel mit Details "Dreh zum Schnitt" und den Vorbereitungen für einen Film, lesen Sie in der neuen VIDEOAKTIV 5/2018.
Supertotale: Die Landschaft/Umgebung steht im Vordergrund. Dadurch wird eine Stimmung erzeugt. Menschen sind in dieser Einstellung nur Beiwerk.
Totale: Sie zeigt den Ort, an dem die Handlung spielt. Häufig als Einstieg oder Ausstieg einer Szene verwendet. Sie gibt dem Zuschauer Orientierung.
Halbtotale: Der Mensch als Teil seiner Umgebung. Die Halbtotale wird häufig verwendet, um eine Person vorzustellen, z. B. vor einem Interview.
Halbnahe: Gibt Auskunft über die Körperhaltung eines oder mehrerer Menschen. Wird dann verwendet, wenn die Körpersprache von Bedeutung ist.
Nahaufnahme: Die wichtigste Einstellung für Interviews und Dialoge. Der Zuschauer kann die Mimik der Person erfassen und darin mitlesen.
Nahaufnahme (2): Gerade beim Filmen von Kindern sind Nahaufnahmen immer vorteilhaft.
Groß (Close-up): Eine sehr emotionale Einstellung, dadurch werden Gefühlsregungen übertrieben groß und deutlich dargestellt.
Detail: Damit lässt sich gut Spannung erzeugen, Neugierde im Zuschauer wecken und Dinge sichtbar machen, die dem Auge sonst verborgen bleiben.