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Report Bildstabilisator-Technik: Die wichtigsten Verfahren - Einführung

IBIS, OIS, Dual-IS, Hybrid-IS – alle diese Schlagwörter versprechen unverwackelte Videos aus der Hand. Aber wie funktionieren eigentlich Bildstabilisatoren und Antiwackelsysteme? Unsere neue Artikel-Serie gibt Aufschluss.

Die wichtigsten Verfahren - Einührung
Der Bildstabilisator ist neben dem Autofokus (siehe Heft 3/2021) eine der wichtigsten und aktuell am meisten beworbenen Funktionen einer Filmkamera. Denn wer aus der Hand filmt, kennt die Schattenseiten der stativlosen Aufnahme: Verwischte oder zittrige Videos lassen an den eigenen Fähigkeiten zweifeln. Dabei sind die unscharfen Wackel-Bilder bei bestimmten Bildparametern überhaupt nicht zu vermeiden. Schließlich zittert jeder Mensch mehr oder weniger stark. Bei langen Verschlusszeiten (Slow Speed Shutter) oder langen Brennweiten, also einem hohen Tele- Faktor, sind zitterfreie Bilder deshalb kaum möglich. Und auch Schwenks oder anderweitig bewegte Kameraeinstellungen oder gar Gänge profitieren von einem Bildstabilisator. Denn das Filmen vom Stativ ist längst nicht mehr die vorrangige Praxis: Immer kleinere Kameras selbst mit großen Vollformat- Bildsensoren propagieren das Filmen aus der Hand und machen einen gut funktionierenden Bildstabilisator für ansehbare Videos zur ersten Filmer-Pflicht.

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Schon bei frühen Hi8- und DV-Camcordern hatte Canon Wechselobjektive mit eingebautem optischen Stabilisator.

Natürlich sorgt hier zunehmend die Kameratechnik für Abhilfe: Neben einem guten Autofokus zählt ein wirkungsvoller Bildstabilisator inzwischen zu den am häufigsten beworbenen Kamerafunktionen. Die Entwicklung entsprechender Technologien stieß übrigens nicht der Fotosektor, sondern der Videobereich an. Bereits die analogen Camcorder der späten 1980er- und frühen 1990er-Jahre hatten oft Bildstabilisatoren eingebaut. Panasonic und Canon waren hier die Vorreiter mit optischen Stabilisatoren für interne oder externe Camcorderobjektive. Bereits für die XL-Camcorder mit Hi8-Laufwerk wie den EX 1 oder EX 2 hatte Canon die VL-Wechseloptiken mit integrierten Stabilisatoren am Start. Und selbst frühe Mini-Camcorder wie der Panasonic NV-S 5 E von 1991 in VHS-C waren schon mit einem digital arbeitenden Bildberuhiger ausgerüstet.

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Auch für ungewöhnliche Kamerapositionen ist ein Stabilisator sogar bei Henkel-Kameras von großem Nutzen.

Kurios: Im Fotomarkt setzte Canon dagegen erst ab 1995 auf Objektive mit Bildstabilisierung, und so schaffte erst das Digitalzeitalter eine größere Verbreitung dieser Funktion. Besonders wichtig sind Antiwackel-Systeme bei Fotos mit wenig Licht, denn dann nutzt man zwangsläufig längere Verschlusszeiten. Bei Video sind für normale Aufnahmen eher kontinuierliche Shutterzeiten wie 1/25, 1/30, 1/50 oder 1/60 gefragt. Aber vor allem dann, wenn die gewählte Brennweite im Tele-Bereich liegt, ist hier ein gut funktionierender Stabilisator gefragt. Denn im Weitwinkel fällt das Bildzittern deutlich weniger auf als bei starker Vergrößerung.

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VIDEOAKTIV 5/2021: Die neue Ausgabe lässt sich ab sofort als digitales PDF kaufen und natürlich in der Print-Variante versandkostenfrei bestellen. Am Kiosk findet man das Heft ebenfalls ab sofort. Zur Inhaltsübersicht gelangt man hier.

Autor: Hans Ernst / Bilder: Hans Ernst, Canon, Fujifilm, Nikon, Olympus, Panasonic, Sony

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