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Mieten statt kaufen: Ratgeber zu Miet-Equipment - Studio mieten

Wer seine Filmproduktion gut plant, kann High-End-Technik einsetzen, ohne Krater ins Budget zu reißen. VIDEOAKTIV erklärt, wie das gut und preisgünstig funktionieren kann. Im dritten Teil dieses Ratgebers erklären wir, wieso ein ganzes Studio zu mieten Vorteile hat und lassen Sie wissen, wie unsere Autoren zum Mieten von Equipment stehen.

GANZES STUDIO MIETEN
Ein virtuelles Studio im Eigenbau zu erstellen ist aufwendig und lohnt sich selbst dann kaum, wenn man eine regelmäßige Sendung plant. Die Technik ist mit ferngesteuerten PTZKameras und viel Software-Einsatz zwar sehr preiswert geworden; in der Folge sind jedoch auch die Mieten günstiger geworden. Ein ansprechendes Studiomiet-Modell hat ETAS Sphere in Wien; hier kann man bereits stundenweise ab 50 Euro mieten, wenn man eigenes Equipment mitbringt. Bei Bedarf mietet man Equipment hinzu. Für viele Produzenten wird ein Studio interessant, wenn es um einen Green Screen geht. Einen solchen selbst in der eigenen Halle aufzubauen ist nicht so einfach, wie es aussieht.

Ratgeber besser mieten studio 2

Im offenen Teil eines Studios ist genug Platz für Utensilien oder weiteres Personal. Auch Catering kann hier aufgebaut werden.

Man braucht Kameras, die im 4:2:2-Farbraum aufzeichnen können, und mindestens sieben Scheinwerfer. Dazu eine Menge Wissen. Ein virtuelle Studio im Eigenbau zu erstellen ist fast unmöglich. Deswegen ist hier eine tageweise Anmietung ideal. In Sachen „Live Streaming“ bieten manche Studios die passende Infrastruktur, die mit entsprechender Bandbreite und Traffic mit rund 100 Euro zu Buche schlägt. Das vom Studio gestellte Personal kennt sich damit aus, und der Produzent kann sich um wichtigere Dinge kümmern als Codecs und Bandbreiten. Dank der gesunkenen Mietpreise der Studios haben einige Produzenten interessante Geschäftsmodelle mit kleinen Spartenkanälen wie zum Beispiel „Rhein-Main TV“ entwickelt. Gerade Spartenkanäle sind stets auf der Suche nach finanzierbaren Sendeminuten mit Experten Talkshows oder Informationssendungen. Einschließlich Schnitt muss man für so eine Sendung mit rund 3000 bis 5000 Euro pro Produktion rechnen. Entweder der Sender kauft die gesamte Sendung, oder aber man bezahlt den Sender für die Ausstrahlung und verkauft im Gegenzug die Plätze in der Talkshows. Beide Modelle gibt es.

Ratgeber besser mieten mischer

Der digitale Mischer spielt eine wichtige Rolle bei der Erstellung des fertigen Signals. Dafür sorgt ein Operator, der sich auskennt.

KOMMENTAR
Lutz Dieckmann - Pro Miete
Ich bin ein großer Verfechter des Mietens, vielleicht auch, weil ich es aus der professionellen Welt nur so kenne. Für mich flexibilisiert es die Technik, macht die Produktion sicherer und kalkulierbarer. So kann man sich entweder eine Finanzierung ersparen oder mit dem freigewordenen Budget in bessere Schauspieler, bessere Optiken und vielleicht Kräne oder Drohnen investieren. Wer auf Mietequipment setzt, kann Aufgaben leichter delegieren – nicht zuletzt, weil man sich das Wissen der Vermieter an Bord holt. Und wenn es dann doch nicht ganz passt, dann mietet man für den nächsten Drehtag etwas anderes. Das ist leichter, als eine Kaufentscheidung zu treffen. Zumal die Investition über Jahre abgeschrieben wird und somit viele Jahre Geld einspielen muss. Die Mietkosten lassen sich dagegen direkt in die Produktion kalkulieren und sind anschließend keine Belastung mehr.

Ratgeber besser mieten set

Ein großes Set brauch viel Equipment. Der aktuellen Wetterlage kann man nur mit dem Gerätepool eines Verleihers zeitnah begegnen.

KOMMENTAR
Joachim Sauer - Pro Finanzierung
Bei großen Produktionen ist die Miete im Vorteil, weil das Projekt nach einer klaren Zeit beendet ist. Doch wer auf Dauer als Einzelkämpfer im Mediengeschäft mitmischen will, muss in eigenes Equipment investieren. Nicht zuletzt, weil man so zur Arbeitszeit auch mit dem Equipment Geld verdient. Der richtige Zeitpunkt für Gerätekauf ist dann, wenn das Geschäft angelaufen ist und man eine gewisse Stabilität gewonnen hat. Der Vorteil bei eigener Technik ist die höhere mögliche Spontaneität und der auf Dauer geringere Aufwand für die Bereitstellung. Zudem ist man mit dem eigenen Equipment einfach geübter in der Handhabung. Doch das heißt eben nicht, dass man alles sein eigen nennen muss. Spätestens bei besonders selten benötigtem Equipment für besondere Projekte ist die Miete wieder im Vorteil und erweitert das eigene Portfolio.

VERLEIHER UND STUDIOS MIT DENEN DER AUTOR BEREITS ERFOLGREICH GEARBEITET HAT:
Verleih und Verkauf:
MBF, Frankfurt (www.mbf.de), DV-Kameraverleih,
Berlin, (www.dv-kameraverleih.de),
ETAS, Wien (www.etas.at), Ballentin Video,
Wiesbaden (www.ballentin-video.de)
Studios:
West Side Studios, Frankfurt
(www.westside-studios.eu),
ETAS Sphere, Wien (www.etassphere.com) 

Autoren: Lutz Dieckmann, Joachim Sauer; Fotos: Lutz Dieckmann, Joachim Herbert, ETAS

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