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Ratgeber: HDR-Standards bei Monitoren - die Grundlagen

Viele Hersteller werben mit dem DisplayHDR-Standard für besonders kontraststarke Monitore. Doch wo HDR drauf steht, ist nicht immer gleich HDR drinnen. Wir liefern eine Erklärung und behandeln im ersten von zwei Teilen die Grundlagen.

HDR-Monitore versprechen ein helleres Bild mit stärkeren Kontrasten und einem breiteren Farbumfang. Seit einiger Zeit tummeln sich hier aber so viele Monitore mit unterschiedlicher Ausstattung und vermeintlicher HDR-Fähigkeit auf dem Markt, dass man ganz leicht den Überblick verlieren kann. Was die Einteilung der Geräteklassen in die verschiedenen DisplayHDR-Standards der Video Electronics Standards Association (VESA) bedeuten, erklären wir in diesem Ratgeber und geben Empfehlungen.
Wer auf der Suche nach einem HDRMonitor ist, hat ein Problem, denn die Auswahl ist riesig. Da prangt groß „HDR“ respektive „HDR 10“ auf der Verpackung; doch was sagt das schon?

vesa display hdr dimming web

Die VESA teilt HDR-Monitore in diverse Standards ein. Wichtig ist dabei die maximale Spitzenhelligkeit sowie die Dimming-Technologie. Wie man erkennt, dürfen DisplayHDR- 400-Monitore mit einem Global-Dimming (Screen-level) arbeiten, was sie nicht wirklich HDR-fähig macht.

DIE GRUNDLAGEN
Logischerweise irgendein Standard, der Qualitätsmerkmale und -unterschiede beschreiben soll. Als Richtlinie gilt hierfür das Display- HDR-Zertifikat der Standardisierungs-Dachorganisation VESA, welches anfangs in die drei Standards DisplayHDR 400, DisplayHDR 600 und DisplayHDR 1000 eingeteilt war und nur an Monitore vergeben wird, die die Mindestanforderungen in der jeweiligen Klasse erfüllen. DisplayHDR 400 fordert demnach eine kurzzeitige Spitzenhelligkeit von mindestens 400 cd/m²; DisplayHDR 600 folglich 600 cd/m² und DisplayHDR 1000 dann eine minimale Spitzenleuchtdichte von 1000 cd/m². Im Juni 2019 ist der Standard für DisplayHDR 1400 hinzugekommen, der eine kurzzeitige Spitzenhelligkeit von 1400 cd/m² definiert. Doch die Spitzenhelligkeit allein sagt aber noch nichts über die HDR-Fähigkeiten eines Monitors aus. Damit ein Monitor wirklich HDR-fähig ist, muss er neben einem helleren Bild auch einen höheren Kontrast und einen breiteren Farbraum unterstützen.

asus pro art pa32ucg webDer Asus ProArt Display PA32UCG ist einer der ersten DisplayHDR-1400-Monitore. Die Variante PA32UCX ist indes nach DisplayHDR-1000- Standard zertifiziert.

Zudem sollte er einen schnellen Wechsel zwischen dunklen und hellen Bereichen im Bild erlauben, was in der Regel bei herkömmlichen LCD-Panels mit „Global Dimming“, bei einem „richtigen“ HDR-Monitor mit „Local-Dimming“ angegeben wird. Denn nur so kann der Bildschirm gezielt helle und dunkle Bereiche im Bild separat ansteuern und damit den Kontrastumfang erhöhen. Denn HDR soll gleichzeitig knackig helle Bereiche – wie etwa Lichtquellen in einem dunklen Umgebungsbereich – anzeigen, ohne dass diese mit aufgehellt werden. Besser als LCD-Panels mit „Local Dimming“ sind OLED- oder die neuen Micro-LED-Displays, die ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen, da sie mit selbstleuchtenden Elementen arbeiten und somit von sich aus bereits starke Kontraste liefern. Allerdings sind diese neuen Technologien (vor allem Micro- LEDs) noch vergleichsweise teuer.

Fotos: Asus, Dell, Vesa (displayhdr.org)