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Ratgeber - der richtige Monitor: Auflösung, Panel, Bilddiagonale

Beim Kauf eines Monitors kommt es nicht nur auf Auflösung und Helligkeit an. Gerade das verbaute Panel und die integrierten Anschlüsse können ein wichtiges Kaufkriterium sein, je nach Anspruch. Daneben spielt natürlich die Ergonomie eine entscheidende Rolle; denn lässt sich der Monitor am Arbeitsplatz nicht richtig einstellen, sind Haltungsprobleme und Nackenschmerzen vorprogrammiert.

Klar: Dem Display respektive Panel des Monitors kommt eine Schlüsselrolle beim Kauf zu. Sieht man sich die Werbeaussagen der Hersteller an, dann zählt hier vorrangig die Auflösung, gefolgt von Helligkeit und Kontrastverhältnis – ohne Frage wichtige Faktoren für die Bildqualität. Doch auch wenn UHD-Monitore dabei sind zum neuen Standard am Arbeitsplatz zu werden, haben Bildschirme mit Full-HD-Auflösung noch ihre Berechtigung, zumindest für die Vorschau, wenn die Produktionsschiene vollkommen auf Full-HD ausgelegt ist. Deutlich schwerer fällt das Einordnen der verschiedenen Panel-Technologien. Auch bei den Schnittstellen tut sich gerade relativ viel auf dem Markt: VGA und DVI werden langsam abgelöst. Damit sie beim Wust an technischen Daten durchsteigen, erklären wir Ihnen die wichtigsten Eigenschaften und worauf Sie beim Monitor-Kauf achten sollten.





AUFLĂ–SUNG UND BILDDIAGONALE
Noch aus Zeiten der Röhrenfernseher kommt das alte 4:3-Seitenverhältnis. Doch da das Sehvermögen des Menschen mehr auf Breite als Höhe ausgelegt ist, werden heutzutage Monitore mit den Breitbildformaten 16:9, 16:10 oder sogar 21:9 verkauft. Wobei das breiteste Format, also 21:9, aus dem Kino kommt und bei Monitoren (noch) vergleichsweise selten anzutreffen ist. Dell hat etwa den U3818DW im Programm, der mit seinen 38 Zoll eine Auflösung von 3840 mal 1600 Pixeln liefert. Das entspricht aber keinem 4K-, UHD- oder Full- HD-Bild – und ist als Vorschaubildschirm eher ungeeignet. Doch das sehr breite Bild erlaubt sehr viel Flexibilität auf dem Desktop, da sich mehrere Programmfenster nebeneinander platzieren lassen, ohne dass man zwei Monitore nebeneinander stellen muss.

Bei der Auflösung muss man klären, welche Aufgabe der Monitor erfüllen muss: Für die Programmoberfläche zeigt eine höhere Bildschirmauflösung zwar mehr Details; aber die werden dann so klein, dass beispielsweise Windows bereits meist die Schrift auf 150 Prozent skaliert, um die Lesbarkeit zu erhöhen. So hat man trotz höherer Auflösungen und eventuell mehr Bilddiagonale nur wenig mehr Platz auf der Arbeitsfläche.

Dennoch: Full-HD als Monitorauflösung ist eigentlich nur noch für den Vorschaumonitor empfehlenswert – speziell dann, wenn der Arbeitsablauf auf ein Full-HD-Equipment abgestimmt ist. Bearbeitet man dagegen UHD-Videomaterial, hilft nur ein Gerät mit 3840 mal 2160 Pixeln. Etwas bedauerlich: Höhere Auflösungen wie etwa natives Cine 4K, sprich 4096 mal 2160 Pixel, sind meist bei Profimonitoren anzutreffen.

Welche Bildschirmdiagonale dabei sinnvoll ist, hängt zwangsläufig von der Bildschirmauflösung, aber auch vom Betrachtungsabstand zum Monitor ab. Die Bildschirmgröße wird hierzulande immer noch meist in Zoll kommuniziert, auch wenn eine EU-Norm die Angabe in Zentimetern verlangt.

Der Monitor ist eines der wichtigsten Arbeitsgeräte am Schnittplatz, schließlich zeigt er dasKamerabild. Was einen guten Bildschirm ausmacht, fassen wir in diesem Ratgeber zusammen.

Am Arbeitsplatz sitzt man relativ nah am Monitor. Hält man die Auflösung konstant, vergrößert aber das Display, werden logischerweise die Pixel mit steigender Bildschirmdiagonale größer, so dass bei Full-HD vergleichsweise kleine Bildschirmdiagonalen reichen: Nach unserer Einschätzung liegen diese bei Full-HD zwischen 24 und 27 Zoll (60 bis 69 Zentimeter). Bei UHD-Monitoren hat sich dagegen inzwischen eher 32 bis 38 Zoll etabliert. Schaut man sich den idealen Abstand an, entspricht das ergonomisch allerdings nicht unbedingt den Empfehlungen: Wer etwa einen Meter vor den Monitoren sitzt, kommt eigentlich schon mit 27 Zoll klar, wobei der Betrachtungsabstand zum Vorschaumonitor größer sein darf, so dass 38 Zoll aus 1,5 Meter wieder perfekt sind.

DAS PANEL: IPS, TN, VA

Bei der Farbtiefe muss man den eigenen Anspruch hinterfragen: Wird Rohmaterial mit 8 Bit verarbeitet, ist ein 10-Bit-Panel nicht zwangsläufig nötig. Trotzdem ist es auch nicht verkehrt, denn es ist in der Lage, ein größeres Farbspektrum als das 8-Bit-Pendant darzustellen. Liegt das eigene Rohmaterial dagegen in 10-Bit vor und will man in Richtung HDR-Nachbearbeitung gehen, führt genau genommen kein Weg an einem 10-Bit-Panel vorbei – zumindest nach dem HDR10-Standard.




Sprechen wir von der Farbtiefe, sind wir zwangsläufig beim darstellbaren Farbraum angelangt. Gehobenere Monitore sind in der Lage Farbräume wie Adobe RGB und sRGB genauer und meist mit 100 respektive 99 Prozent darzustellen. Auch die Option des Rec.709-Farbraumes mit besonders guter Genauigkeit ist kein Fehler, schließlich liegt das meiste Rohmaterial (bis auf HDR) noch immer in besagtem Farbraum vor. Kann der Monitor diesen also besonders genau anzeigen, profitiert der Filmer in der Postproduktion von einem authentischen Bild. Teurer, aber dafür auch besser als herkömmliche Arbeits- und Büromonitore sind hardwarekalibrierte Bildschirme etwa von Eizo oder NEC (Test hier). Diese werden von Werk ab auf eine authentische Farbreproduktion kalibriert und sind damit in der Lage, Farben stets korrekt anzuzeigen, ohne dass eine Nachkalibrierung nötig wird. Monitore, die den neuen Rec.2020-Farbraum unterstützen, gibt es noch nicht viele, drängen aber langsam auf den Markt. Als Beispiel kann man etwa den Dell UP2718Q anführen.

Wichtig ist auch, ob der Bildschirm ein mattes oder glänzendes Panel integriert hat. Früher wurde vermehrt auf ein mattes Panel gesetzt, damit abstrahlendes Licht von Deckenlampen oder Fenstern nicht reflektiert wird, denn auf Dauer belastet das die Augen. Einige Monitorhersteller verzichteten schließlich auf die entspiegelten Panels, da dadurch das Bild heller und Farben kräftiger wurden. Allerdings wird bei glänzenden Displays bereits die kleinste reflektierende Lichtquelle als störend wahrgenommen. Aus diesem Grund muss man den Einsatzort des Monitors besonders genau abwägen. Wird dieser eher im Dunkeln, also im Schnittraum, betrieben, kann das Display durchaus glänzend sein, sofern keine Lichtquelle störend einfällt. In beleuchteten Räumen, auch mit Tageslicht, sollte man aber in der Regel besser auf matte Monitore setzen.

In den letzten Jahren haben sich zudem Monitore mit geschwungenem Display, Curved- Monitore genannt, auf dem Markt etabliert. Diese Geräte beherbergen Panels mit einem mehr oder weniger großen Wölbungsradius, wodurch sich das Bild an den Seiten stärker zum Auge des Betrachters krümmt. Dadurch soll ein immersiveres Erleben von Multimedia-Inhalten gelingen – weniger ausschlaggebend für einen Arbeitsmonitor.

aufm Ratgeber Monitore

Der Monitor ist eines der wichtigsten Arbeitsgeräte am Schnittplatz, schließlich zeigt er das
Kamerabild. Was einen guten Bildschirm ausmacht, fassen wir in diesem Ratgeber zusammen.

Den zweiten Teil mit Ratgeber Infos zu Hintegrundbeleuchtung, AnschlĂĽsse, Bedienung und Ergonomie findet man hier.

Dell U3818DW front web

21:9 als Bildformat ist bei Monitoren (noch) eher selten anzutreffen. Zum Arbeiten recht gut, ist ein solcher Monitor als Vorschaugerät eher ungeeignet.

dell u2718q web

Neue und gehobene Monitore wie der Dell UltraSharp UP2718Q sind fĂĽr 4K HDR gerĂĽstet und bieten eine breite FarbraumunterstĂĽtzung. Sie kosten allerdings rund 2000 Euro.

Eizo ColorEdge Prominence CG3145 web

Teurer, aber dafür auch besser als herkömmliche Arbeits- und Büromonitore sind hardwarekalibrierte Bildschirme etwa von Eizo oder NEC (Test hier).