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Test: Panasonic HC-X 929 - 4 AVCHD-Top-Cams

Der Vorgänger HC-X 909 war im vorigen Jahr einer der größten Verkaufserfolge im Camcorder-Sektor. Dementsprechend hat der Hersteller sich bemüht, das Nachfolgemodell noch interessanter zu machen und besser auszustatten. Unter anderem durch den Einsatz von neuen CMOS-Sensoren, die von der Rückseite her belichtet werden – das sorgt für eine größere Lichtausbeute.
 

Zudem seien die Sensoren wesentlich größer als die des Vormodells und hätten eine höhere Auflösung, gibt der Hersteller an. Was die Größe anbelangt, sind allerdings Zweifel angebracht: Die Angaben auf dem Objektiv entsprechen exakt denen des Vorgängermodells, trotzdem unterschiedet sich der aufgenommene Bildausschnitt bei identischem Motivabstand nicht. Die einzige plausible Erklärung: Von den Sensoren im 1/2,3-Zoll-Format nutzt das Gerät nur den zentralen Ausschnitt von 1/4 Zoll. Was die Ingenieure zu dieser Lösung gebracht hat, ist nicht nachvollziehbar. Naheliegend wäre gewesen, für die neuen Sensoren auch ein angepasstes Objektiv zu konstruieren.

Die zweite wesentliche Neuerung des HC-X 929 ist der Einsatz von WLAN-Technik. Die Handhabung ist nicht ganz einfach – da für das Gerät zum Testzeitpunkt noch keine Bedienungsanleitung vorlag, mussten wir lange herumprobieren, bis sich die Funktionen nutzen ließen. Nach der aufwändigen Ersteinrichtung waren aber alle angepriesenen Funktionen unkompliziert verfügbar: Der Camcorder kann von einem im gleichen WLAN angemeldeten Smartphone oder Tablet ferngesteuert werden. Dabei lassen sich Zoom, Weißabgleich und Aufnahmequalität einstellen, und auf dem Mobilgerät wird eine Vorschau angezeigt. Weitergehende Einstellungen sind nicht möglich. Eine Drahtlos-Fernbedienung, die es beim Vorgängermodell noch gab, liegt dem HC-X 929 nicht mehr bei. Hat man die Zugangsdaten eingerichtet, kann der Camcorder auch per Internet-Verbindung zur Fernüberwachung verwendet werden. Ebenso ist es möglich, Aufnahmen drahtlos zu einem entsprechend ausgerüsteten TV-Gerät zu streamen.

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Weiterhin bietet Panasonics Topcam keinen Zubehörschuh oben, sondern per Adapter einen seitlich am Gehäuse.

Weitere Informationen zu dieser Cam:

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Alte Bekannte sind der integrierte, aber kaum hörbare Lüfter und der Ausziehsucher. Neu hat Panasonic beim X 929 eine WLANFunktion eingebaut. Filmer ohne Netz oder Smartphone schauen in die Röhre, weil keine normale IR-Fernbedienung mehr beiliegt.

Panasonic HC-X 929

Gegenüber dem erfolgreichen Vorgängermodell hat sich beim HC-X 929 nicht viel geändert. Funktionsumfang und Videoqualität unterscheiden sich nur marginal. Neu ist vor allem die WLAN-Funktion, die einige faszinierende Möglichkeiten bietet. In der Regel werden Camcorder allerdings nicht in der Nähe eines WLAN-Zugangs eingesetzt, wodurch die Möglichkeiten deutlich eingeschränkt werden. Deshalb schmerzt der Verzicht auf eine herkömmliche Fernbedienung.

+ elektronischer Sucher, WLAN-Funktion

+ gute Lowlight-Qualität

– Zubehörschuh muss aufgesteckt werden

– großer Sensor wird nicht genutzt

Noch verblüffender und bisher noch bei keinem Konkurrenten verfügbar ist die Webcast-Funktion: Nach der kostenlosen Anmeldung bei dem Online-Broadcast-Dienst Ustream kann das Bild des Camcorders live als frei zugänglicher Videostream ins Internet gestellt werden. Die Qualität ist dabei allerdings nicht überragend, und der Zeitversatz beträgt etwa zehn Sekunden. Die Möglichkeit, das Bild des Camcorders direkt weltweit teilen zu können, ist trotzdem faszinierend.

Im „konventionellen" Betrieb zeichnet der Camcorder im AVCHD-oder im iFrame-Format auf – mit bis zu 50 Vollbildern pro Sekunde und einer maximalen Datenrate von 25 Megabit pro Sekunde. Zusätzlich zur intelligenten Automatik gibt's manuelle Einstellmöglichkeiten. Die verschiedenen Parameter lassen sich schnell mit Hilfe eines leichtgängigen Objektivrings einstellen. Das Menü, das über den großen Touchscreen bedient wird, ist hingegen etwas unübersichtlich.

Im Gegensatz zum Vorgängermodell kann der Monitor des 929er Aufnahmen nicht dreidimensional anzeigen. Setzt man den optionalen 3D-Vorsatz VW-CLT2 ein (Preisempfehlung des Herstellers: 329 Euro), braucht man zur Kontrolle des plastischen Effekts einen 3D-Fernseher. Lobenswert ist der optische Sucher, der sich automatisch einschaltet, wenn das Display zugeklappt wird. Der Objektivring lässt sich weiterhin nutzen, um Bildeinstellungen vorzunehmen, das Einstellmenü ist bei zugeklapptem Bildschirm aber nicht verfügbar.

Bei Kunstlicht trat ein deutlicher Rotstich auf, Tageslichtaufnahmen gerieten scharf und detailreich. Auch bei schwacher Beleuchtung wurden Motive hell und mit vielen Details wiedergegeben, das feinkörnige Bildrauschen hielt sich in Grenzen. Der Ton des eingebauten Mikros überzeugte ebenfalls, Zoom und Autofokus sind höchstens ganz leicht zu spüren. Gut: Vorne rechts am Gerät sind Anschlüsse für einen Kopfhörer und ein externes Mikrofon. Letzteres wird über den mitgelieferten Zubehörschuh mit einem Adapter an der rechten Seite des Camcorders angebracht.

Dies ist der zweite Teil einer Serie. Der erste Test dieser Serie des Camcorders Canon Legria HF G25 sowie der dritte mit den beiden Camcordern Sony HDR-PJ 650 VE & 780 VE ist ebenfalls bereits veröffentlicht.

Zu den Testergebnissen mite Messdaten aller getesteten Camcorder gelangen Sie hier.

(Rainer Claaßen)


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