Praxistest: Zhiyun Crane M3 - Gimbal fĂĽr kompaktere Fotofilm-Kameras
Im Test:
Zhiyun Crane M3, 399 Euro
FĂśR WELCHE KAMERA?
Der Zhiyun Crane M3 ist in erster Linie auf kompakte Kameras ausgelegt, nimmt aber gerade noch ernstzunehmende Filmkameras, wie unsere GH 6 oder die Sonys Alpha-7-Modelle auf. Größere Kameras sind aber nicht mehr balancierbar. Etwas ungewöhnlich ist dabei die Einrichtung der Roll-Achse, denn die Stativplatte ist gleichzeitig die Verschiebeplatte. Einmal daran gewöhnt, erfolgte die Ausbalancierung aber ohne Probleme. Sehr gut gefällt uns dabei der Schnellverschluss der Stativplatte, dank der man die Kamera zügig vom Gimbal nehmen und aus der Hand einsetzen kann. Die bei anderen Zhiyun-Gimbals vorhandene aufwändigere Kalibrierung über sechs Schritte war beim kleinen nicht nötig, kann aber nach längerem Standzeiten fällig werden.
Im Video haben wir den Zhiyun Crane M3 ausfĂĽhrlich unter die Lupe genommen und zeigen auch ausfĂĽhrliche Testszenen, die durch das Gimbal beruhigt sind. Dieser Artikle hier ist ein Auszug aus dem kompletten Test zum Zhiyun Crane M3 aus der neuen VIDEOAKTIV 4/2022, die es ab sofort als eMagazin im VIDEOAKTIV-Shop zu kaufen gibt. Dort liest man dann auch den ausfĂĽhrlichen Praxistest zu weiteren Gimbals dieser Testserie von Manfrotto und Zhiyun im direkten Vergleich.
KOMMUNIKATION MIT DER KAMERA
Über das beigelegte USB-C-auf-Multi-Kabel sollen sich zumindest derzeit nur Sony-Kameras steuern lassen. Das kommuniziert Zhiyun in der Bedienungsanleitung, wobei uns irritiert hat, dass man in der Zy-Play-App Panasonic und Canon als Hersteller einstellen kann. Leider reagiert sie überhaupt nicht, weder bei den Panasonic-Kameras noch bei der Sony Alpha 7 S III. Für Panasonic und Canon soll das „TransMount Crane-M3 Bluetooth-Steuergerät“ für 27 Euro nötig sein – mangels des Geräts konnten wir dies nicht testen. Immerhin meint die (deutschsprachige) Bedienungsanleitung, dass die Steuerfunktionen für andere Kameras noch folgen soll. Dass man professionelle Ansprüche etwas zurückschrauben muss, wird zudem klar, wenn man den Joystick versucht langsam anlaufen zu lassen: Zuerst passiert nichts und dann läuft die Bewegung deutlich zu schnell an – unabhängig davon welchen Modus man dazu im Menü eingestellt hat.
FAZIT
Wer auf kompaktes Reisegepäck angewiesen ist, wird mit dem Gimbal zufrieden sein, auch wenn die Fernsteuerung aktuell nur mit Sony-Kameras klappt und derzeit andere Hersteller nicht unterstützt werden. Der größte Vorteil ist die kompakte Bauweise, die allerdings die Nebenwirkung hat, dass die Bildberuhigung nicht ganz so sanft funktioniert und die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Dafür ist das Gimbal schnell einsatzbereit und man kommt mit ihm an Positionen, die mit den Großen schlicht nicht zu erreichen sind.
+ super kompakt
+ integriertes LED-Licht
- kommuniziert nur mit Sony-Kameras
- Joystick wenig feinfĂĽhlig
Autoren: Joachim Sauer / Bilder: MEDIENBUREAU
Artikel begleitend zur VIDEOAKTIV 4/2022:
- Praxistest: Zhiyun Crane M3 - Gimbal fĂĽr kompakte Fotofilm-Kameras
- Test: Sony FE PZ 16-35mm F4 G - motorische Weitwinkel-Zoom-Optik fĂĽr Vollformat
- Testprotokoll: Panasonic Lumix GH6