Praxistest: Sony ZV-E10 II - die YouTube-Kamera - Praxis
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AUTOFOKUS UND BILDSTABILISATOR
Sony-typisch ist der Autofokus hochpräzise, erkennt und verfolgt Personen zuverlässig. Bei der Erkennung kann man neben Menschen zudem Tiere und Vögel auswählen - oder man tippt einfach im Bildschirm auf die Stelle, die scharf sein soll und lässt die Kamera das Tracking übernehmen, was bei der ZV-E10 II sehr gut funktioniert. Zumindest in Kombination mit der getesteten Kitoptik, welche zudem einen eingebauten optischen Bildstabilisator besitzt. Bei der Kamera muss man jedoch auf einen solchen verzichten, lediglich eine zweistufige elektronische Stabilisierung ist verfügbar. Im Vlog-Kontext funktioniert diese aber überraschend gut, wenn man in 50p und mit hohen Shutterzahlen und aufnimmt. Dann sollte die Kamera aber entsprechend ruhig gehalten werden, auch wenn sich die elektronische Stabilisierung im Normalfall nur durch kleine Bildwackler bemerkbar macht.
PRAXIS
Wie der Vorgänger verfügt über auch die ZV E-10 II über einen intelligenten Programmautomatik-Modus, in welchem die Kamera selbstständig die Szene kategorisiert und alle Werte darauf anpasst. Dieses war der Modus, in dem wir während des Test-Vlogs am meisten gefilmt haben. Am ehesten ist dieser Modus mit den Automatik-Modi der alten Camcorder zu vergleichen. Priorisiert werden dabei natürliche Hauttöne, was gut funktioniert und schnell brauchbare Aufnahmen garantiert. Im Vlog-Kontext fallen automatische Anpassungen weniger ins Gewicht als in professionellen Produktionen, die implementierte Hautglättung ist hingegen gern gesehen. Sollte man über ein makelloses Model-Gesicht verfügen oder Anhänger von natürlicher Schönheit sein, kann man die Hautglättung natürlich auch ausschalten. Das interne Mikrofon hat uns schon beim Vorgänger gefallen und liefert einen brauchbaren, wenn auch etwas dünnen Ton. Hat man nicht das Geld für ein höherwertiges Shotgun-Mikrofon, reicht die Tonqualität aber für Vlog-Inhalte erst einmal aus und liegt deutlich vor der Kompaktkamera-Konkurrenz, auch weil die Sony-Kamera eigenständig erkennt, ob der Ton von vorne oder hinten kommt und die Empfindlichkeit entsprechend anpasst.
Für die Bildwandlung zuständig ist der schon von der FX30 bekannte Sensor im APS-C-Format mit etwa 27 Megapixeln. Der FX30 bescheinigten wir in unserem Test eine beeindruckende Lichtstärke mit nutzbaren ISO-Werten bis ISO 6400, bei der ZV-E10 Mark II sieht das jedoch anders aus. Bei aktivierter Bildstabilisierung sind nur Werte bis ISO 3200 wählbar, wobei das Bild bei ISO 3200 schon so verrauscht ist, dass wir diesen Wert nur im Ausnahmefall nutzen würden. Ist die Stabilisierung aus und ISO 6400 eingestellt, ist das Bild für den professionellen Einsatz schon zu verrauscht. Wir vermuten, dass die ZV-E10 II entweder eben doch einen anderen Sensor, gegebenenfalls ein Derivat des FX30-Sensors mit nur einem nativen ISO-Wert benutzt, oder nur den unteren nativen ISO-Wert des bekannten Sensors ausliest – im SLog3-Bildprofil ist das ISO 800. Dieser Wert macht am Tag den Einsatz von ND-Filtern erforderlich, möchte man noch eine geringe Tiefenschärfe in die Bilder bekommen.