Praxistest: Sony ZV-E10 II - die YouTube-Kamera - Formate
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Videos nimmt die ZV-E10 II in Full-HD oder 4K, wahlweise mit XAVC HS (H.265) oder XAVC S (H.264) auf, letzteres auch in einer Intra-Frame-Variante. Mit einer Speicherrate von maximal 250 Mbit pro Sekunde reichen SDXC-Karten als Speichermedium vollkommen aus, trotzdem kann man auf Wunsch Proxy-Dateien mit aufzeichnen. Wer noch alte oder langsame Speicherkarten sein Eigen nennt, kann die Speicherrate auf bis zu 45 Mbit pro Sekunde mit 4K-Auflösung oder gar auf 16 Mbit pro Sekunde mit Full-HD-Auflösung herunterschrauben. Die Bildwiederholungsraten betragen dabei entweder 24, 25, 30, 50 oder 60 Bilder in der Sekunde, bei den hohen Bildraten liegt ein leichter Crop auf dem Bild. Etwas antiquiert: den Wechsel zwischen PAL- und NTSC-Frequenzen muss man selbst im entsprechenden Menüpunkt machen. Im Zeitlupenmodus schafft die Kamera je nach Systemfrequenz 100 oder 120 Bilder pro Sekunde.
Bei den Bildprofilen hat man nun die Auswahl zwischen diversen „Custom-Looks“, welche man unter anderem in Schärfe, Sättigung oder Kontrast individualisieren kann. Die klassischen natürlichen, lebhaften, flachen oder Schwarz-Weiß-Profile dienen dabei als Ausgangspunkt. Ebenso kann man alternativ Fotoprofile auswählen und diese wie beim Camcorder mit unter anderem Gamma, Schwarzpegel oder Farbtiefe individualisieren. Relevanter dürfte jedoch der Einzug von S-Cinetone sowie S-Log3 in die Kamera sein. Damit erhält man mehr Bilddynamik und Freiheiten in der Nachbearbeitung. Wer schnell arbeiten möchte, kann eigene LUTs direkt in die Kamera einspeichern und Aufnahmen mit diesen direkt ausgeben, womit der Workflow ebenso schnell bleibt wie mit „fertigen“ Bildprofilen.
Sony führt bei der ZV-E10 II einen sogenannten „Cine-Vlog“-Modus ein und verspricht damit Bilder wie im Kino. Tatsächlich sieht das Bild dann deutlich nach Kino aus, was nicht nur am 21:9-Format mit vorgaukelnden schwarzen Balken im Bild liegt, sondern auch an Farbwiedergabe und Bildrauschen, welche sich deutlich mehr an aus Kinofilmen bekannten Werten orientieren. Vernachlässigbar ist unser Meinung nach die Hintergrund-Defokus-Funktion, bei der die Kamera den Hintergrund vor allem durch mehr Helligkeit defokussiert, was allerdings auf Kosten der Belichtung geht und schnell zu ausbrennenden Bildbereichen führen kann.