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Panasonic Lumix S5IIX: Systemkamera für Filmschaffende und DMW-SFU2-Option

Panasonic S5IIX aufmacher
Neben der bereits seit Anfang des Jahres verkauften Panasonic S5II, hat der japanische Hersteller mit der S5 IIX ein weiteres Modell mit besseren Filmeigenschaften angekündigt. Die Lumix S5IIX hat es bereits zu einem Test in die Redaktion geschafft und liefert sogar mehr Funktionen als angedacht.

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Panasonic Lumix S5IIX, 2499 Euro

Damit sich die S5IIx vom Basismodell abhebt, macht Panasonic die Kamera schwarz und verzichtet auf das weiß hinterlegte Lumix-Logo auf dem Sucher sowie die farbige Modellbezeichnung. Auch die Einstellräder auf der Kameraschulter sind nun in einem dezenteren, aber eben auch etwas schlechter lesbaren grau beschriftet. Ansonsten entspricht die Kamera von den technischen Daten der bereits ausgiebig getesteten Lumix S5II. Die Lumix S5IIX arbeitet also mit einem 24,2-Megapixel-Sensor, der zwei native ISO-Empfindlichkeiten liefert und durch die Zusammenarbeit mit dem Prozessor im V-Log-Modus 14+ Blendenstufen Dynamikumfang liefern soll. Auch der Bildstabilisator und der Autofokus entsprechen der S5II, die dank dem 199 Euro teuren, optionalen DMW-SFU2 dann auch viele (aber eben nicht alle) Funktionen beherrscht, die die S5IIX bereits standardmäßig mitliefert. So zum Beispiel die RAW-Ausgabe via HDMI, wobei es hier eine Funktion gibt, die bisher noch nicht bekannt war: Die S5II (mit Option) und S5IIX beherrschen nicht nur ProRes RAW, sondern auch Blackmagic RAW (B-RAW), so dass die beiden Kameras mit den Recordern von Atomos und Blackmagic zusammenarbeiten.

Wir haben die S5IIX einige Tage vor der offiziellen Vorstellung erhalten und gleich beim Dreh eingesetzt. Entsprechend liefern wir hier Aufnahmen, die zeigen, was die Kamera mit der Kit-Optik im professionellen Umfeld, aber auch spontan eingesetzt am Spielfeldrand leisten kann.

Wirklich der Filmkamera S5IIX vorbehalten, ist dagegen die Videoausgabe auf SSD-Speicher. Ein solcher lässt sich direkt an die USB-C-Schnittstelle der S5IIX anschließen und wird dann als Speicherplatz im Menü angezeigt. Entsprechend kann man ihn hier auswählen und dann direkt ProRes-Dateien auf schnelle SSD-Medien mit 5,8K-Auflösung und bis zu 1,9 Gbps schreiben. Die maximal unterstützte Speichergröße gibt Panasonic mit zwei Terrabyte an. Derzeit kommunziert Panasonic offiziell die Portable SSD T5 und T7 Modelle von Samsung, sowie die SanDisk Extreme (Pro) Portable SSD als kompatibel. Neben ProRes HQ gibt es das etwas weniger speicherplatzfressende ProRes 422, welches man auf den externen Speicher ablegen kann. Als weitere Option, dann allerdings mit auf C4K reduzierter Auflösung und mit maximal 30 Bildern, kann man All-Intra Videos auf eingelegte SD-Speicherkarten und SSD-Medien mit 400 Mbps schreiben. Reduziert man den Auslesebereich des Sensors auf APS-C, ist auch C4K mit 50/60 Bildern (4:2:2/10 Bit) und einer Datenrate von 800 Mbps machbar. Letzteres fordert dann allerdings wiederum ein angeschlossenes SSD-Laufwerk.

S5IIx Schriftzuege

Elegant in Schwarz: Die S5IIX soll durch unauffälligkeit glänzen, weshalb Panasonic auf die weiße Ausfüllung vom Lumix-Schriftzug und der sonst so präsente Typenbezeichnung verzichtet.

Etwas bedauerlich ist, dass man nicht parallel auf SSD- und SD-Medien schreiben kann. Begrenzender Faktor ist hierbei nicht nur die höhere Datenrate, die SD-Karten nicht speichern könne, sondern auch der Prozessor, der nicht gleichzeitig ein kleineres Videoformat erstellen und dann auf SD-Karten schreiben kann. Eigentlich bedauerlich, denn damit erkauft man sich mit den weniger komprimierten und flexibleren, höheren Videodatenraten die eigentlich wichtige Möglichkeit einer doppelten Datensicherung. Entsprechend bedacht sollte man beim an- und abstecken von Speichermedien an die USB-Schnittstelle vorgehen. Wie beim Rechner gilt hier: Das Speichermedium muss abgemeldet und darf keinesfalls einfach abgezogen werden. Die entsprechende Sicherung der Steckverbindung an der Kamera gewinnt so eine besondere Bedeutung.

S5IIx SSD anmelden

Wer eine SSD an den USB-C-Anschluss hängt kann dieses Speichermedium im Menü aktivieren und formatieren.

Hinter der USB-Schnittstelle versteckt sich eine zweite Funktion, die der S5IIX vorbehalten ist: Sie kann einen Netzwerkadapter (derzeit zwei Modelle von Anker) ansprechen und bietet damit höhere Datenraten für das Streaming über ein klassisches Netzwerk an. Bis zu 50 Mbps in UHD mit 50/60p in H.264- oder H.265-Codierung kann man so direkt über das Kabelnetzwerk an eine Streaming-Plattform schicken. Dazu gibt es aber auch noch die Option per USB-Tethering zu arbeiten und so über ein Smartphone oder einen Rechner direkt zu streamen. So sind UHD-Auflösung mit bis zu 12,5 Mbps machbar, wobei hier leider nur der H.264-Codec zur Verfügung steht. Zu guter Letzt kann die Kamera aber auch direkt in ein WLAN streamen, wobei dann die maximale Auflösung auf Full-HD mit maximal 16 Mbps begrenzt ist.

S5IIx USB Schnittstelle

Die USB-Schnittstelle sollte man besser mit der Kabelsicherung versehen, denn wer versehentlich das Kabel zieht, riskiert den Verlust von Videodaten.

Die S5IIX kostet, wie bereits angekündigt, 2499 Euro und ist damit 300 Euro teurer als die S5II, die über das optionale Update DMV-SFU2 (199 Euro) eben auch die RAW-Ausgabe, aber eben nicht das Speichern auf USB-C-Medien und das Streamen über ein Kabelnetzwerk beherrscht. Damit ist die S5IIX nicht nur für Filmschaffende, sondern auch für Fotografen, die auch immer wieder mal filmen, die Empfehlung.

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