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Cineparts Ed.Rig 3d: Stereo-3D-Rig im Test

Das Ed.Rig des Münchner Filmzubehör-Spezialisten Cineparts soll den Einstieg in die 3DWelt erleichtern. Wirkungsvoller als die neuen Doppelaugen-Cams? Ein professionell verarbeitetes Stereo-3D-Rig für Kompaktcamcorder – so der erste Eindruck. Es bietet alles Wichtige, was große 3D-Sets auszeichnet: Interokulardistanz, Konvergenz und die Horizontachse lassen sich justieren.
 

Das Rig ist schnell zusammengeschraubt, zumal das ausfĂĽhrliche Handbuch jeden Montage-Schritt beschreibt.

So empfiehlt es, als Erstes das Gestell samt Kameras auf einem Stativ zu montieren. Das hilft, die Kameras auszurichten, die der Filmer via 1/4-Zoll-Gewindeschraube auf den Montageplatten anbringt. Die Testaufnahmen lieferten wahlweise zwei neue
Minimodelle von Panasonic und JVC.

Wichtig: Die Kameras müssen genau längs der Montage-Basen ausgerichtet sein, andernfalls stimmt die Einstellung des Konvergenzwinkels über eine kleine zentrale Skala nicht. Parallel justieren lassen sich die Kameras am besten an der Kante eines Lineals. Nun kann der Filmer auch den gewünschten Augenabstand (Norm: 6,5 Zentimeter) einstellen, wichtig für den natürlichen 3D-Eindruck. Dafür zuständig sind zwei Arretierschrauben. Damit der 3D-Eindruck einwandfrei funktioniert, muss der Filmer nun noch die Horizonte der beidenKameras möglichst exakt aufeinander abstimmen. Das übernehmen das Hebe-(Tilt) und das Dreh- (Roll)schräubchen an der Unterseite der rechten Kameraplatte.

Zunächst zaghaft vom Stativ, dann mutiger, das Rig wie einen Motorradlenker fest in der Hand, drehten die Tester ihre Aufnahmen. Da der Synchronstart trotz passender Fernbedienung nicht bildgenau stimmte, wurde eine provisorische Klappe geklatscht.


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Stereo-Cams: Die Griffe vom Körper abgewandt, hält der Filmer das Ed.Rig, das sich auch für den Dreh aus der Hand einsetzen lässt. Voraussetzung
ist, dass beide Kameras exakt gleich eingestellt sind.
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Manuell: Um den Konvergenzwinkel anhand der Miniskala zu verändern, muss der Filmer eine Arretierschraube an der Unterseite des Rigs lösen.

Die ersten Sichttests im 3D-Schnittprogramm zeigten es deutlich: Die Kamerasmüssen sehr sorgfältig ausgerichtet werden. Bei Ungenauigkeiten und zu weitem Abstand zwischen den Kameras lässt sich der 3D-Eindruck nur noch durch aufwändiges Nachjustieren in der Schnitt-Software mehr oder minder gut erzeugen. Dass die 3D-Testaufnahmen nicht restlos überzeugten, lag vermutlich am stets zu groß gewählten Konvergenzwinkel, weshalbdas Bildfeld dann eben auseinanderläuft. Im zweiten Versuch mit kleinerem Winkel klappte es besser. Dennoch bleibt es ein Gefummel, ihn auf der winzigen Skala einzustellen. Dazu kommt, dass sich das gesamte Rig auf dem Stativkopf, aber auch die einzelnen Kameras immer wieder bewegen, wenn man nicht aufpasst – wenngleich nur minimal. Und: Die Aufnahme ist nur im Weitwinkel – oder motivabhängig voll eingezoomt möglich. Ist ein Kontrollmonitor in Reichweite, der das 3D-Bild visualisiert, kann der Filmer versuchen, auch
mittlere Brennweiten zu nutzen.

Ohne Übung sind befriedigende Ergebnisse aber kaum zu erzielen. Und statt eine Liste mit konkreten Angaben zu Konvergenzwinkeln für unterschiedliche Distanzen abzudrucken, erklärt das Handbuch allgemeine Profi-Fachbegriffe der Stereoskopie und holt bis zu den Grundlagen des räumlichenSehens aus.

(jl/mb)
TESTERGEBNISSE
Hersteller Cineparts
Produkt Ed.Rig 3D
Preis 380 Euro
Internet www.cineparts.net
Bauart Side by side-Rig
Nodalpunkt mechanischer Kovergenzwinkel (kein Parallelversatz)
Gewicht 468 Gramm
Kurzfazit Das Rig wird seinem Namen gerecht: Ed für "Educational" - im Zusammenspiel mit dem ausführlichen Handbuch lehrt es die Grundlagen der dritten Dimension, ist jedoch auf den Lernzweck beschränkt. Anders als bei Doppelaugen-Cams sind gute Ergebnisse nur mit deutlich mehr Aufwand und Einarbeitung möglich. Ein Werkzeug für Filmschulen.
URTEIL befriedigend
Preis/Leistung befriedigend
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Gesamtpaket: Das Motoradgriff-Artige Gerät inklusive zwei Kompaktcamcordern.




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