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Camcorder vs. Systemkamera: Sony Z200 vs. Panasonic Lumix GH7 - Bildstabilisierung, Autofokus und Audioeigenschaften

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BILDSTABILISIERUNG

Um die beiden Themen Stabilisierung und automatischer Fokus hätten wir gerne einen Bogen machen – denn ein echter Vergleich fällt aufgrund der unterschiedlichen Brennweitenausstattung und unterschiedlichen Sensoren schwer. Beide Kameras bieten eine Kombination aus optischer und elektronischer Stabilisierung. Im Weitwinkel kann man bei beiden Kameras in vielen Fällen auf die elektronische Stabilisierung verzichten und bekommt damit harmonisch stabilisierte Bilder. Zur Sache geht es erst im Telebereich. Vergleicht man die Bilder bei um die 100 Millimeter Brennweite, kommt man bei beiden beim Filmen aus der Hand kaum um die elektronische Stabilisierung herum. Beide zeigen hier kein hundertprozentig harmonisch stabilisiertes Bild – wer den Bildausschnitt nachführen muss, bekommt den korrigierten Ausschnitt erst mit leichter Verzögerung und dann mit etwas zu schneller Verfolgung zu sehen. Der GH7 muss man dabei zu gute halten, dass sie die flexibleren Bildstabilisierungseinstellungen hat und zumindest im höchsten Modus das Bild tatsächlich sauber beruhigt – auch wenn sie dabei ins Bild cropt ist das für Reportagen klasse. Der Z200 kann man dagegen bescheinigen, dass sie auch bei der maximalen Telebrennweite noch für ein brauchbares Bild sorgt – was bei 480 Millimeter durchaus nicht normal ist.

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Klingt eigentlich nach wenig Innovation, denn die in den oberen Tragegriff eingelassende Bedienung ist fĂĽr Camcorder klassisch, aber sie erleichtert bodennahe Aufnahmen - auch das dient der Bildstabilisierung.

AUTOFOKUS

Ähnlich geht es uns beim Autofokus: Der Z200 mit dem kleineren Sensor bietet prinzipiell ein Bild mit mehr Schärfentiefe, was das Fokussieren zwangsläufig einfacher macht. Dennoch kann man festhalten, dass Sony bei der Verfolgung zuverlässiger arbeitet – gerade dann wenn Personen aneinander Vorbei gehen, bleibt der Z200 zuverlässig auf der fokussierten Person. Gleichzeitig liefern beide Kameras eine sehr harmonische Nachregulierung der Schärfe. Das ehemals bei Panasonic bekannte pumpen der Schärfe ist weg und das komplizierte auf Aufnahmesituationen nötige Feintuning in den Einstellungen gehört der Vergangenheit an. Mit beiden Kameras kann man sich trauen die Schärfe der Automatik zu überlassen, die wohl in den meisten Fällen zuverlässiger arbeitet als es Kameraleute ohne einen zuverlässigen und größeren Fieldmonitor hinbekommen.

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Der Sound-Adapter XLR-2 bringt nicht nur die typische manuelle Tonsteuerung mit, sondern befähigt die GH7 zur verlustfreien 32Bit Float Tonaufzeichnung.

AUDIOEIGENSCHAFTEN

Das in den Z200 integrierte Mikrofon ist besser, als das der GH7 – auch wenn diesen nicht schlecht ist und zumindest in Notsituationen oder für Atmo herhalten kann. Dennoch wird man bei beiden Kameras ein zusätzliches Mikrofon anschaffen, denn auch das interne Mikrofon des Z200 wird feinen Ohren nicht gerecht. Vom Audiointerface sind die GH7 mit XLR-2 Audio-Adapter und der Z200 gut vergleichbar: Beide Kameras haben zwei XLR-Schnittstellen und einen Stereo-Eingang mittels 3,5 Millimeter Klinken-Anschluss. Beide Camcorder erlauben die Vier-Kanal-Aufzeichnung und beide erlauben die Pegelung mittels sehr ähnlicher Drehregler. Allerdings erlaubt die GH7 die Aufzeichnung mit 32 Bit Float, was die Pegelung genau genommen kaum noch nötig macht, da sich der Ton in der Nachbearbeitung verlustfrei hoch oder runterregeln lässt. Das Clipping bei hohem Schalldruckpegel oder das Rauschen, wenn man leise Töne all zu stark verstärken muss, ist damit weitgehend Geschichte. Zumindest hier kann man festhalten, ist Panasonic klar in Führung.

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Die XLR-Eingänge sind auf der rechten Camcorderseite, die Tonaussteuerung dagegen links, dort wo die Kameraleute meistens stehen.