Actioncam-Test: Insta360 AcePro – die Herausforderin - Bildqualität, Blickwinkel & Bildstabilisierung
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BILDQUALITĂ„T
Wir haben es bereits angedeutet: Die Farbabstimmung der AcePro ist eher sehr bunt. Das ist zwar im Actioncam-Segment beliebt, deshalb aber immer noch nicht wirklich schön und gerade wer in die Nachbearbeitung geht, sollte eher auf das Flat-Profil setzen, das genau genommen immer noch nicht wirklich flach ausfällt aber immerhin nicht so bunt wie alles andere, was die Kamera anbietet. Egal ob im HDR-Modus oder nicht, das Bild zeigt keine besonders gute Dynamik, so dass dunkle Bildbereiche schnell im Schwarz versinken. Hier lässt sich leider auch mit dem Flat-Profil kaum gegensteuern. Die einzige Chance ist es das Bild heller belichten, was dann aber zwangsläufig zum identischen Problem in den hellen Bildbereichen führt. Interessant ist, das die AcePro verschiedene Schärfeeinstellungen bietet, die aus unserer Sicht nur wenig Einfluss auf das Bild hat. Denn das Bild schwächelt insgesamt in der Detaildarstellung. Da wird die Wiese zu einem einheitlichen Grün und die Blätter von Bäumen zeigen kaum noch Struktur.
BLICKWINKEL
Insta360 erlaubt, je nach eingestellter Auflösung und Bildrate, unterschiedliche Blickwinkel, wobei aus unserer Sicht das maximale Weitwinkel, hier „Action“ genannt, eine solch starke Verzeichnung hat, dass man es besser nicht nutzt – es sei denn als Stilmittel. Auch die Einstellung „Ultra“ hat noch eine starke Verzeichnung, doch das fällt in der Natur schon weniger auf. Der interessanteste Modus ist „Dewarp“, der tatsächlich kaum noch stürzende Linien zeigt. Etwas verwirrend finden wir, dass hier auch die Horizontbegradigung untergebracht ist – die gehört eher in den Bereich der Bildstabilisierung. Die Horizontbegradigung gibt es, genauso wie den „Action“-Modus, nur bis zu einer Bildrate von 60.
BILDSTABILISIERUNG
Egal ob man die Horizontbegradigung nun zur Bildstabilisierung zählt oder nicht – sie arbeiten durchweg harmonisch und hält den Horizont nicht stoisch in der Waage, sondern schwenkt ganz leicht mit. Wir finden das sehr ausgewogen, doch leider gilt hier wie bei der gesamten Bildberuhigung: Sie hat sichtbare Aussetzer in relativ kurzen Abständen. Schon kurze Erschütterungen auf der Fahrbahn sorgen dafür, dass die Aufnahme immer wieder springt. Das sieht auch bei geringerer Bildberuhigung nicht wesentlich besser aus. Lediglich bei sehr langsamen Schwenkbewegungen wird deutlich, dass es eine sehr stake Verzögerung gibt, bis die AcePro den Bildausschnitt nachzieht. Genau das dürfte dazu führen, dass der Bildausschnitt bei schnelleren Bewegungen springt, da die Kamera dann plötzlich nachkorrigiert um überhaupt noch dem Bild hinterher zu kommen und das macht die Stabilisierung aus unserer Sicht nahezu unbrauchbar.