50p verhilft zu einem ruhigeren Bildfluss bei Kameraschwenks oder schnell bewegten Objekten im Bild. Gleichzeitig verdoppelt sich die vertikale Bildauflösung pro Bild, da im Vergleich zu den Zeilensprung- (Interlaced-) Formaten die zweifache Anzahl von Zeilen pro Bild zur Verfügung steht. Insgesamt erhält man also die bis dato beste Bildqualität - vorausgesetzt, das Qualitätsniveau der Kamera stimmt.
Sichtbar wird die Verbesserung bei Bildkanten, die schärfer und exakter gezogen sind als bei herkömmlichem AVCHD, und bei schnellen Schwenks oder Bewegungen im Bild. Dort sind in der Wiedergabe die Bildkanten akkurater, weil sich der Bewegungsfehler auf die Hälfte reduziert, was wiederum der Kompression der Bilddaten zugute kommt. Kurz: Kantenflimmern gehört damit der Vergangenheit an. Und schließlich: Eine große Zahl der verwirrenden p- und i-Formate entfiele, verwendete man einfach nur das beste Format. Das wären in Europa 50p und in Übersee 60p. Dabei ist zudem fraglich, wie lange die Trennung nach PAL- und NTSC-Videosystem noch aufrecht erhalten werden muss. Die neuen TVs können das eine wie das andere zeigen, auch im Schnitt funktionieren PAL wie NTSC problemlos.
Dabei ist wichtig zu wissen, dass Cams mit 60i- oder 60p-Aufzeichnung pauschal nicht besser sind als ihre Kollegen mit 50-Bilder-Aufzeichnung. Im Gegenteil: Im Moment der Konversion von NTSC in PAL werden die zusätzlichen Bilder höchst umständlich wieder entfernt.
Kanteneffekt: An Schriften und feinen Kanten wird der Zugewinn an Klarheit besonders sichtbar. Filmt der Kameramann aus der Hand, lässt sich eine leichte Bewegung nie vermeiden. Bei 50i-Aufzeichnung führt das zu Verwischungen.
50p-fähige Camcorder: Einige Hersteller bieten bereits Camcorder mit 50p-Unterstützung an.