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Test: Grass Valley - Edius X - Funktionen

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FUNKTIONEN
Neu ist das Motion-Tracking, sprich die Bewegungsverfolgung. Damit kann man nun Objekte im Videobild verfolgen und mit Effekten versehen oder ihnen Grafiken respektive Texte anhängen. Auch eine Maske mit Ausschnitt und aufgelegtem Filter lässt sich so animieren, und diverse weitere Effekte, etwa künstliche Kamerafahrten und einiges mehr, können so erzeugt werden. Das Motion-Tracking funktioniert dabei relativ einfach: Man erstellt zuvor eine Grafik oder einen Text, die man mit einem sich bewegenden Objekt im Video verknüpfen will, und legt sie über die Spur des Videoclips in der Zeitleiste. Über den Grass Valley „Layouter“, der für die Bildskalierung und Bildbeschneidung in Edius zuständig ist und nach wie vor eine sehr intuitive Bearbeitung erlaubt, findet man nun den neuen Reiter „Tracking“. Dort kann man einen „Verfolgungsmodus“ für das Objekt in der unteren Ebene auswählen, wie es unser Beispiel von oben beschreibt; oder die Option aus einem „Anker-Modus“, um ein sich bewegendes Objekt im Bild quasi zu fixieren, so dass es nicht aus dem Bildausschnitt „herausrutscht“.

edius x mync web pmo

Über den Medien Manager „Mync“ darf man sein Rohmaterial umfassend sortieren und auch bereits in einem Storyboard-Modus vorschneiden.

Letzteres ist gerade bei Beschneidungen für Hochkantformate wie 9:16 interessant, wenn das Ausgangsmaterial in 16:9 gefilmt wurde. Theoretisch kann man über den Anker-Modus sogar die Bildstabilisierung einer verwackelten Szene bewirken, sofern man genügend „Fleisch“ um die Clip-Ränder herum hat – etwa dann, wenn man aus einer UHD-Aufnahme ein Full-HD-Projekt erstellt. Das zu verfolgende Objekt wählt man über eine Auswahlmaske. Den Tracking-Prozess stößt man schließlich über die Zeitleiste im Layouter an. Anschließend analysiert die Software die Bewegung und das gewählte Text- oder Grafik- Element „läuft“ mit dem Objekt im Bild mit. Da solche Arbeitsschritte aber nicht auf jedem Schnittsystem flüssig laufen, integriert Grass Valley in Edius X Pro nun eine automatische Hintergrundberechnung. Bisher zeigte die Software Szenen, die vom Schnittsystem nicht in Echtzeit wiedergegeben werden können, mit einer roten Markierung oberhalb des Clips in der Zeitleiste an. Diesen Bereich konnte man dann für sich berechnen lassen, um eine Wiedergabe in Echtzeit zu erhalten. Allerdings konnte man dann nicht direkt weiterarbeiten, sondern musste das „Rendern“ abwarten. Das ist nun anders: Grass Valley setzt für Edius X Pro erstmals auf eine Hintergrund-Berechnung, die bestimmte Arbeitsprozesse im Hintergrund erledigt, ohne dass das dem Nutzer auffällt.

edius x tracking web pmo

Das neue Motion Tracking stößt man über den Edius „Layouter“ an. Dort hat man dann die Wahl zwischen einem Verfolgungs- und einem Anker-Modus. Letzterer ist gerade für die Umwandlung in Hochkant-Projekte interessant.

Unsere Berechnung für die roten Bereiche können wir nun ganz einfach über das Rendern-Menü über die Schaltfläche „Sequenz rendern“ und dann „Geladenen Bereich rendern“ anstoßen und dürfen dann direkt weiterarbeiten. Einsehen kann man die Prozesse über das neue Fenster „Job Monitor“ und sie dort auch pausieren lassen, beenden oder wieder anstoßen. Das funktioniert im Allgemeinen auch sehr gut und bremst den restlichen Arbeitsprozess nicht aus. Wir konnten in unserem Test problemlos an einem Projekt weiterarbeiten, während die Software nebenbei mit der Berechnung von Clips in der Zeitleiste beschäftigt war. So kann man dann auch ganze Projekte exportieren und gleichzeitig ein anderes Projekt fortführen. Klasse ist die direkte Einbindung von Prodad Vitascen 4, womit eine sehr umfangreiche Effekt-Bibliothek mit professionellen Filmfiltern und neuen Übergängen bereitsteht. Selbst eine alternative Farbkorrektur ist hier machbar. Allerdings öffnet sich für die Bearbeitung der Effekte oder Blenden ein eigenes Fenster mit neuem Bedienkonzept. Entsprechend muss man hier umdenken, aufgrund der relativ einfachen Handhabung ist das aber kein Problem. Sonderlich schick wirkt der Bearbeitungs- Dialog des Prodad-Plug-ins aber nicht. Punkten kann die neue Version zudem mit erweiterten Titel-Vorlagen durch die Einbindung von NewBlue Titler Pro 7 und mit den neuen Audio-Filtern „Compress”, „DeNoise”, „DeVerberate” und „Limit“ von Acon Digital.