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Test: 9 Videoschnitt-Apps

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Den mobilen Videoschnitt direkt im Camcorder haben die Hersteller bis heute nicht zufriedenstellend umgesetzt. Tablets und Smartphones können inzwischen beides – Videos aufnehmen und aus den Clips gleich Filme machen. Wir haben die neuesten Schnitt-Apps für Android, iOS und Windows 8 getestet. Die Test-Ergebnisse gibt es hier.
 

Sieben Disziplinen auf einen Streich – das erledigen die smarten und günstigen Schnitt-Apps. Sie helfen beim Aufnehmen und Trimmen der Clips wie beim Pegeln des Tons. Sie liefern Effekte, Titel und im Idealfall auch die Musik. Und schließlich sorgen sie für die Videoausgabe auf die sozialen Plattformen im Internet.

Der moderne Siebenkampf des Schnitts auf kleinsten Geräten – den Smartphones und Tablets – ist nicht nur etwas für Leute mit Spieltrieb, sondern wird auch von Profis interessiert beäugt. Nicht zuletzt deshalb, weil sich so anscheinend schnell arbeiten lässt, was im Rahmen der immer kürzeren Produktionszeiten an Bedeutung gewinnt. Gleich vier der neun Apps für Android, iOS und Windows 8 bieten zudem eine Projektübergabe an größere Schnittprogramme auf dem Desktop-Rechner. Ob die kleinen Schneide-Apps nur groß tönen oder wirklich sieben Talente auf einen Streich bieten, haben wir ausprobiert.

Apple iMovie - iOS

Der Vorreiter der Videoschnitt-App ist Apple – als erster Hersteller brachte er sein bei Einsteigern bekanntes iMovie auf seine hauseigenen Mobilgeräte. Für nur 4,49 Euro fällt die Applikation erfreulich umfangreich aus: Neben dem integrierten Schnittwerkzeug zum Kürzen der Clips packt Apple eine Schnittautomatik in die Applikation, mit der ein Projekt anhand von vorgefertigten Filmvorlagen eigenständig erstellt wird – passende Musikstücke inklusive. Acht thematische Schablonen liefert Apple dazu mit.

Auch in iMovie führt ein Fingertipp auf das Fragezeichen-Symbol zu einer Hilfefunktion, die sich in Form einer Erklärschablone über die Programmoberfläche legt – leider aber nur bei bestehender Internetverbindung.

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Sieben Disziplinen auf einen Streich – das erledigen die smarten und günstigen Schnitt-Apps.
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Apple iMovie

Die iMovie-App ist einfach zu bedienen und gefällt mit ihrem ausgewogenen Funktionsumfang. Einsteiger kommen hier schnell zu guten Ergebnissen.

+ guter Funktionsumfang

+ ansprechende Vorlagen

– mittelmäßige Musiktitel

Bis die Bedienung der iMovie-App flüssig von der Hand geht, braucht man etwas Übung. Relativ einfach gelingt der Import der Videoclips aus der Bibliothek in die Zeitleiste. Dabei lassen sich die Aufnahmen bereits trimmen. Auf der Zeitleiste kann man Clips mit einer Wischbewegung nach unten teilen. Ein Fingertipp auf das Blendensymbol offeriert exakteres Trimmen des Übergangs und öffnet (nur auf dem iPad), eine zweite Bearbeitungsebene. Trotz zweiter Spur klappt der bildgenaue Schnitt nicht. Die Anwendung nutzt immer sechs Bilder für einen Szenensprung. Will man einen Clip auf der Timeline löschen, genügt es, diesen mit dem Finger etwas länger anzuwählen und ihn dann ins Vorschaufenster zu ziehen, wo er augenblicklich verschwindet.

Leider schränkt Apple die Effektwahl von vornherein ein: Der jeweilige Blendeffekt ist an die vorgegebenen Schablonen gebunden, als Alternative wird stets nur die weiche Blende angeboten.

Den Kommentar spricht man direkt zum Bild in die Timeline. Ebenso einfach erstellt die App einen Titel und unterlegt das Projekt mit Musik. Schade, dass Apple hier allerdings nur Ein-Minuten-MusikstĂĽcke auf besserem Fahrstuhl-Niveau liefert.

Den Export löst Apple vorbildlich und erlaubt die Ausgabe als Datei sowie das direkte Heraufladen auf CNNiReports, Facebook, YouTube und Vimeo. Das komplette Projekt lässt sich an iTunes weiterreichen, so dass man es mit dem „großen" iMovie am stationären Mac weiter bearbeiten kann.