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Test: Canon Legria HF G25 - 4 AVCHD-Top-Cams

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Beim neuen Consumer-Spitzenmodell Legria HF G25 hat Canon auf Spielereien verzichtet, und stattdessen ein vergleichsweise leicht zu bedienendes Gerät mit einigen sinnvollen Ausstattungs-Details entwickelt. Zusätzlich zum eingebauten Flash-Speicher (32 Gigabyte, reicht für mehr als drei Stunden Full-HD-Video) gibt's zwei Einschübe für SDXC-Speicherkarten. Den Test zum Camcorder lesen Sie hier.
 

Die Motivvorschau wird entweder auf dem angenehm großen und hellen Touchscreen oder auf einem nicht ganz so fein auflösenden Farbsucher angezeigt. Verbindet man den Camcorder per HDMI mit einem Fernseher, wird eine Vorschau in voller Auflösung auch schon bei der Aufnahme wiedergegeben. Alternativ sind auch ein Composite- und (mittlerweile schon eine Seltenheit) ein Komponentenausgang vorhanden. Der FBAS-Ausgang kann auch für einen Kopfhörer verwendet werden.

Ein Schieberegler bietet die Auswahl zwischen drei verschiedenen Aufnahmemodi: Vollautomatik, manueller Betrieb und Cinema. Letzterer stellt die Möglichkeit zur Verfügung, mit Hilfe von verschiedenen Farbanpassungen einen Kino-Look zu erzeugen. Dabei kann man aus neun Voreinstellungen (unter anderem eine Sepiatönung und eine Schwarz-Weiß-Einstellung) wählen oder Parameter wie Farbtiefe und Kontrast selbst variieren. Puristische Filmer nutzen den manuellen Modus, in dem sich wichtige Parameter wie Blende und Shuttergeschwindigkeit von Hand regulieren lassen. Die Einstellungen nimmt man vor dem Start einer Aufnahme vor – eine Korrektur nach dem Drücken der Aufnahmetaste ist nicht möglich.

Gut: Die elektronische Signalanhebung für dunkle Motive (Gain) lässt sich manuell einstellen oder deaktivieren. Bei hellen Motiven kann ein integrierter ND-Filter eingesetzt werden, um eine größere Blendenöffnung oder längere Belichtungszeit zu ermöglichen. Alle Einstellungen werden übers Menü auf dem Touchscreen vorgenommen. Drehregler oder ein Steuerkreuz stehen dafür nicht zur Verfügung, und der Drehring am Objektiv lässt sich nur zum Scharfstellen nutzen. Ob man dabei die richtige Entfernungseinstellung gefunden hat, kann leicht mit Hilfe einer farblich variablen Kantenanhebung überprüft werden. Die lässt sich sogar dann einschalten, wenn der präzise Autofokus aktiviert ist.

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Der G25 bietet 32 Gigabyte an Festspeicher plus zwei Steckplätze für SDXC-Speicherkarten. Mit der Bedienung per Touchscreen waren die Tester nicht völlig zufrieden.

Weitere Informationen zu dieser Cam:

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Für ambitionierte Filmer sind der große Scharfstellring und der Sucher die Investition in den Canon G25 wert.

Kurzfazit - Canon Legria HF G25

Außer der Möglichkeit, in 50p aufzunehmen, bietet der Canon Legria HF G25 praktisch alles, was sich der ambitionierte Filmer wünscht: Sucher, Mikrofonanschluss, viele Einstellmöglichkeiten und praktische Automatikfunktionen sowie einen Zubehörschuh auf der Geräteoberseite. Gäbe es zusätzlich zum Fokusring noch ein Einstellrad oder zumindest ein Steuerkreuz, blieben nur wenige Wünsche, die von Lesern regelmäßig an uns herangetragen werden, unerfüllt. Auch bei Video- und Audioqualität gibt sich der Canon nur wenige Blößen – auch wenn er keine echten Spitzenwerte erreicht.

+ großer Kontrollbildschirm

+ elektronischer Sucher

+ Fokusring

– Touchscreen reagiert schwerfällig

– manuelle Einstellungen nur vor der Aufnahme

Ärgerlich, dass der Touchscreen oft nur zögerlich auf Berührungen reagiert. Das Menü ist zwar insgesamt verhältnismäßig gut strukturiert, die unpräzise Berührungssteuerung des Bildschirms macht es dennoch schwer, darin zielgerichtet zu navigieren. Immerhin können zwei Funktionen direkt mit Tasten neben dem Bildschirm angesteuert werden.

Gelungen ist die Zoomsteuerung: Im Menü lässt sie sich so einstellen, dass Beginn und Ende jeder Zoombewegung weich abgefedert werden, und auch die Empfindlichkeit des Zoomhebels lässt sich bestimmen – auch in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Eine WLAN-Funktion, die Canon in einige günstigere Modelle integriert hat, gibt's beim 25er nicht.

Bei Funktionen und Ausstattung erfüllt Canon mit diesem Modell viele Wünsche ambitionierter Filmer. Stimmt auch die Qualität? Obwohl der G25 im Gegensatz zur Konkurrenz in diesem Testfeld keine 50p-Aufnahme beherrscht, schlägt er sich sowohl bei den Labornoten als auch im Sichttest wacker: Bildrauschen störte nur auf großen Farbflächen bei sehr schwach beleuchteten Motiven, Bewegungen wurden flüssig wiedergegeben, auch an der Farbdarstellung gab es wenig auszusetzen. Bei Detailwiedergabe und Bildschärfe kam der Canon allerdings nicht an die Werte des Panasonic heran, und auch die Farbauflösungs-Werte konnten nicht ganz überzeugen.

Am Ton war bis auf etwas schwache Bässe ebenfalls nichts auszusetzen. Eigengeräusche des Geräts sind auf den Aufnahmen praktisch nicht zu hören. Will man von Hand aussteuern, muss man auch dafür erst einige Schritte weit in das Menü vordringen. Originell: Für den Ton gibt es, ähnlich wie Motivprogramme für das Bild, verschiedene Voreinstellungen. Unter anderem für Naturaufnahmen oder Gesang.

Der zweite Test des Camcorders Panasonic HC-X 929 sowie der dritte Teil mit den beiden Camcordern Sony HDR-PJ 650 VE & 780 VE ist bereits veröffentlicht.

Zu den Testergebnissen mit Messdaten aller getesteten Camcorder gelangen Sie hier.

(Rainer Claaßen)


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