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VIDEOAKTIV Wissen kompakt: 3D-Technik - Teil 3

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Was ist Konvergenz?

Gute 3D-Szenen entstehen nur bei Einhaltung optischer
Gesetze. Dafür gibt es Einstellungen und Automatiken.

Mit zunehmender Entfernung kann das Auge weniger Tiefe erkennen - und dennoch: 4 Meter Differenz sind es auf 100 Meter Distanz, auf nächste Nähe ist es die Dicke eines Haars. Möglicherweise könnten wir sonst nicht so exakt zugreifen! Deshalb ist die Einstellung der Konvergenz - der Versatz der beiden Teilbilder - für jedes Auge so wichtig.

STEREOBASIS

Ist wie bei den 3D-Konsumer-Cams der Abstand der beiden Linsen kleiner als der der Augen (Norm: 6,5 Zentimeter), kann man näher als der Mensch an Objekte heran gehen und sie stereographisch erfassen, jedoch reduziert sich die 3D-Wahrnehmung in der Ferne. Ist die Basis größer, wie bei Rig-Systemen mit zwei Cams nebeneinander, lassen sich nahe Objekte beim Betrachten der Aufnahmen nicht mehr "zusammenschielen".

KONVERGENZ

Streng genommen ist die Konvergenz dieses symmetrische Schielen. Nimmt der Kameramann so auf, muss er bei jeder Szene überlegen, welches Objekt das wichtigste ist, und die Linsen entsprechend zueinander neigen. Das ist zeitlich und mechanisch aufwändig, wenngleich man damit das Problem möglicher Überreizung ausschalten kann ( siehe Grafik unten).

Was_ist_Konvergenz
Große Basis, Konvergenz möglich: Oben links, das Ed.Rig 3D von Cineparts. Starre Achsen beim GS-TD 1 von JVC unten rechts, welcher das Scheinfensterverfahren nutzt.
Akkomodation
Ausgewogen: Zu Starke positive oder negative Prallaxe sollte der Filmer vermeiden, sie können zu Unwohlsein beim Betrachter führen.

Kompakt-Cams setzen aufs Scheinfensterverfahren: Sie nehmen die Bilder parallel auf und legen ihren Versatz (der Abstand der Doppelkonturen) fest. An der Stelle, an der keine Doppellinien zu sehen sind, liegt die Mattscheibe - oder das Scheinfenster. Bei guten Kameras mit Doppeloptik gibt's einen Regler für diese Stelle (Fachwort: Nodalpunkt). Er heißt Konvergenzregler - obwohl kein Konvergenzwinkel wie beim Auge eingestellt wird, sondern eben nur ein Parallelversatz. Als Folge dieses Versatzes gibt es stets Randbereiche, die nur eine Optik erfasst. Sie muss man beim fertigen Bild abschneiden.

PARALLAXE

Wo das Scheinfenster liegen soll, hängt davon ab, ob bei einer neuen Szene die Brennweite verändert wird, wo das nächste Objekt zu sehen ist und welche Projektions größe man bei der Wiedergabe anstrebt. Als Automatikmaß dienen hier derzeit 42-bis 50-Zoll-TVs. Schaut das Objekt virtuell aus dem TV heraus, entsteht eine negative Parallaxe. Für korrekte Bestimmung von Parallaxe und Scheinfenster ist 3D-Bildkontrolle wichtig. Bei 3D-Lentikular-Displays (siehe Seite 4) ist sie entsprechend der Monitorauflösung direkt möglich.

 

 

 

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