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Kurztest: Profi-DVD-Player HHB UDP-89

Unbenanntes Dokument Der englische Hersteller HHB hat mit dem UDP-89 einen Profi-DVD-Player konzipiert, der auch raue Eventeinsätze übersteht. Hier ist ein Kurztest des 825 Euro teuren Disc-Spielers.
 

825 Euro ohne Mehrwertsteuer sind kein Pappenstiel. Doch der UDP-89, des durch seine Reportergeräte bekanntgewordenen Herstellers, signalisiert schon beim Auspacken durch das Gewicht und die Stabilität des 19-Zoll-Studiorack-Gehäuses, dass er jeden Cent wert ist. Die zahlreichen Aufkleber auf der Frontseite versprechen, was der Universal Disc Player alles zu leisten vermag: Er spielt CDs und DVDs ab.

Im ersten Teil des Praxistests traktierten wir den UDP-89 mit jeder Menge Discs, die sich im Laufe der Zeit in der Redaktion angesammelt hatte: VCDs in MPEG-1 und S-VCDs in MPEG-2 aus der Frühzeit des bewegten Scheiben-Videos, zum Teil noch mit Disc-Aufklebern, selbstgebrannte DVDs jeglicher Couleur und Formate (DVD-R/+R, DVD-RW/+RW) inklusive Dual-Layer-Varianten, ebenso wie Kauf-DVDs.

Nur bei zwei Formaten musste der UDP-89 klein beigeben: DVD-RAMs mochte er nicht abspielen, und auch AVCHD-DVDs aus einem entsprechenden Camcorder meldete er mit „No Disc“, obwohl er prinzipiell DVDs mit HD-Inhalten abspielen kann, sogar mit MPEG-4-Videodateien. Die AVCHD-DVD, eine spezielle MPEG-4-Variante, aber interpretiert er wohl als Blu-ray-Disc, und die kann er generell nicht wiedergeben.
Seine Domäne ist sicherlich eher die Wiedergabe typischer DVD-Inhalte im Messeeinsatz, bei Präsentationen oder anderen Events – dafür bringt er auch die Ansteuermöglichkeit über RS-232 für den programmierten Einsatz mit.
Die Bedienung am Gerät selbst ist klar und einfach, die Tasten sind groß ausgefallen – nur etwas schwammig, der Druckpunkt könnte besser sein. Die Bedienung am Gerät selbst wird aber bei vielen Einsatzvarianten eh nicht so gefordert sein. Zur typischen Messe-Bedienung wird auch eine IR-Fernbedienung mitgeliefert, die einen relativ unauffälligen, aber durchaus praktischen Eindruck macht.

Bevor der HHB-Player in der Praxis seine Bilder preisgibt, muss allerdings erst sein Menü in den Details eingestellt oder kontrolliert werden, denn nicht jeder Ausgang ist einfach so parallel zum anderen aktiv. Es heißt also genaue Einstellungen zu treffen, welche Signalart über welche Verbindung an einen Monitor, ein Display oder einen Projektor geschickt werden soll.

Bildsignale gibt der UDP-89 in PAL wie NTSC über Cinch (FBAS), BNC, Hosiden (Y/C), YUV (Komponenten) und HDMI wieder – in der Regel interlaced, also im Halbbild-Verfahren. Progressive Wiedergabe ist nur über YUV oder HDMI zu realisieren. Ebenfalls nur über HDMI und eingeschränkt über Komponenten zu sehen gibt es die HD-Auflösungen 720p und 1080i. Dabei stellt sich der HDMI-Output auch auf die Auflösungen des angeschlossenen Displays oder Beamers ein oder lässt sich per Menü auf die gewünschte Auflösung "zwingen". Die Bildqualität selbst ist ohne Fehl und Tadel.

Im zweiten Teil des Tests ging es um die Audiofähigkeiten. Mit durchweg guten Resultaten. Selbst als universeller Audio-Player ist der HHB eine Empfehlung wert, denn er kann für audiophile Anwender sogar die inzwischen kaum noch relevanten, da gescheiterten CD-Nachfolger namens DVD-Audio und Super Audio CD wiedergeben, bietet aber auch professionelle AES/EBU-Ausgänge für Digitalton ebenso wie Consumer-S/PDIF. Analog ist ebenfalls Stereo- wie Mehrkanalausgabe möglich. Der UDP-89 versteht Dolby Digital genauso wie DTS.

Fazit: Der Preis von 825 Euro (ohne Mehrwertsteuer) für den UDP-89 geht durchaus in Ordnung. Damit empfiehlt sich der HHB-Player für den flexiblen Einsatz auf Messen und bei Präsentationen oder Events, aber auch beispielsweise für Filmvorträge im Zusammenspiel mit einem Beamer oder für Festinstallationen mit RS-232-Steuerung. Nur wer konventionelles High Definition in AVCHD und Blu-ray braucht, muss sich nach einem anderen Player umschauen. Zu haben ist der UDP-89 über den deutschen Vertrieb www.innoton.de.

(he)
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Event-Player: Der HHB UDP-89 empfiehlt sich für den Einsatz bei Messen und anderen Events.
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Signale: Die Frontseite des UDP-89 signalisiert mit vielen Logos, was der Player alles drauf hat. Nur die schwammigen Tasten passen nicht ganz ins ordentliche Bild.

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Erfreulich: In Sachen Anschlüsse ist alles da, was den Profi erfreut. Gut, dass HHB auch eine HDMI-Schnittstelle integriert hat - denn die ist im Profibereich nicht selbstverständlich.

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