Sony FX3: kompakte Profi-Vollformat-Filmkamera
Die FX3 gehört in die gerade im Herbst neu installierte „Cinema Line“ von Sony. Sie soll also am Film-Look anknüpfen und professionelle Bedienbarkeit bieten. Dazu gehört nach Meinung des Herstellers eine gute Fokusleistung, eine optische 5-Achsen-Bildstabilisierung und somit die Unterstützung handgeführter Aufnahmen. Zudem verspricht Sony eine fortschrittliche Wärmeableitung für längere Aufzeichnungen. Relativ offensichtlich kommt hier im Inneren viel Technik aus der Alpha 7 SIII zum Einsatz: Sie arbeitet mit einem rückwärtig belichteten Exmor R CMOS-Vollformatsensor mit 10,2 effektiven Megapixeln bei Filmaufnahmen (12,1 effektive Megapixel bei Fotos) und dem Bionz XR Bildprozessor. Der ISO-Bereich erstreckt sich in der Standardeinstellung von 80 bis 102.400 (erweiterbar auf 409.600 bei Filmaufnahmen) und den Dynamikumfang gibt Sony (wie schon bei der A7SIII) mit 15+ Stufen an. Die FX3 ermöglicht interne 4K-Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde und 5-fach (maximal) Zeitlupenaufnahmen in 4K UHD-Auflösung (3840 x 2160) mit Autofokus. Außerdem unterstützt die Kamera interne Aufnahmen in den Formaten XAVC S und XAVC S-I in 4K UHD und FHD sowie XAVC HS (MPEG-H HEVC/H.265, nur 4K). 4K UHD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde 10-Bit 4:2:2- oder 16-Bit RAW-Format können über die HDMI Typ-A-Buchse der FX3 an einen externen Recorder ausgegeben werden.
Wie schon von den Kameras FX9 und FX6 bekannt, hat die FX3 einen S-Cinetone-Modus, der Film-Look ohne zusätzliche Nachbearbeitung verspricht. Er ist angelehnt an die Farbeinstellungen der Flaggschiff-Kamera Venice und bietet natürliche Mitteltöne, weiche Farben und intensive Highlights. Zudem unterstützt die Kamera S-Log3 Gamma mit S-Gammut. Die FX3 verfügt über einen schnellen Hybrid-Autofokus (AF) mit 627-Punkt-Phasendetektion bei Filmaufnahmen. Darüber hinaus ermöglicht sie Touch-Tracking in Echtzeit und die Kamera hat den bekannten Echtzeit-Augen-Autofokus.
Die Kamera wiegt samt Akku und Speicherkarten nur 715 Gramm. Das Gehäuse ist 77,8 Millimeter hoch, 129,7 Millimeter breit und 84,5 Millimeter tief. Sony liefert dazu einen Kameragriff inklusive der Audioaussteuereinheit und XLR-Audio, der via Multi-Inteface-Schuh befestigt wird. Die Tasten für Funktionen, die bei Filmaufnahmen häufig verwendet werden, wie etwa ISO, Blende und Weißabgleich, sind am Griff und an der Oberseite der Kamera angebracht. Der Zoomhebel an der Oberseite des Griffs dient nicht nur der Steuerung kompatibler motorischer Zoomobjektive, sondern ermöglicht es auch, bei nicht motorischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten Klarbildzoom (Digitalzoom) zu verwenden.
An der oberen Vorder- und Rückseite der Kamera sind Aufnahmelichter (Tallys) angebracht. Das Gehäuse der FX3 hat fünf Gewindelöcher (1/4-20 UNC) für Zubehör. Durch eine Kombination aus Lüfter zur aktiven Kühlung mit einer guten Wärmeableitung will Sony sicherstellen, dass die Kamera auch über Stunden im Dauereinsatz ohne thermische Abschaltung arbeiten kann. Die FX3 soll zudem staub- und feuchtigkeitsresistent sein und sich während des Betriebs via USB mit Strom versorgen lassen.
Wie nicht anders zu erwarten, speichert die FX3, wie schon die Alpha 7 SIII, auf zwei CFexpress-Typ A-Mediensteckplätzen. In dieser Klasse unerlässlich, ist das WLAN (2,4-GHz- oder 5-GHz-Verbindungen). LAN lässt sich mittels optionalem USB-zu-Ethernet-Adapter anschließen. Darüber hinaus unterstützt die Kamera auch Remote-Aufnahmen vom PC via Wi-Fi mit der Imaging Edge Desktop „Remote“-Anwendung sowie Superspeed USB 5 Gbit/s-Verbindungen über den USB Typ-C-Anschluss.
Die Vollformatkamera FX3 (ILME-FX3) wird 4.699 Euro kosten und soll bereits ab März 2021 bei den Sony-Vertragshändlern verfügbar sein.