Canon EOS R5: Erste 8K-Vollformatkamera mit Wechseloptik
Bei der Präsentation seiner neuen spiegellosen Top-Modelle spart Canon nicht an Superlativen und reduziert die Neuerungen auch nicht nur auf eine höhere Videoauflösung: Die beiden neuen Kameras sollen die beste Bildstabilisierung, den besten Autofokus und die höchste Geschwindigkeit haben. Die EOS R5 hat einen brandneuen 45-Megapixel-Vollformatsensor mit neuem Low-Pass-Filter. Die EOS R6 arbeitet mit einem 20-Megapixel-Vollformatsensor (näheres zu dieser Kamera hier), der dann mit höherer Empfindlichkeit punkten soll. Beide Kameras haben einen OLED-Sucher, der bei der R5 mit 1.920.000 RGB-Bildpunkten auflöst und durch die hohe Pixelzahl den Unterschied zur Mattscheibe der Spiegelreflexkameras weitgehend minimieren soll.
Beim Bildstabilisator setzt man nun auf die Kombination aus der optischen Bildberuhigung durch die Optik und zudem der Stabilisierung über den Sensor, was Canon bisher nicht liefern konnte. Canon nennt die Kombination aus dem in zwei Achsen stabilisierenden optischen Bildstabilisator sowie der internen Beruhigung in fün Achsen über den Sensor „koordinierter Image Stabilisator“. Dank des großen Durchmessers des RF-Bajonetts soll der Spielraum für die gegenläufigen Bewegungen des Sensors besonders groß sein. In der Videofunktion kann man zudem noch den digitalen Bildstabilisator zuschalten. Das hat allerdings Auswirkungen auf den Autofokus, der somit nicht die gesamte Fläche des Sensors abdecken kann. Genutzt wird vertikal etwa 60 Prozent, horizontal 40 Prozent. Der Dual Pixel CMOS AF II lieferte eine verbesserte Gesichts- und Personenerkennung und kann auch Tiere nun besser verfolgen.
Über den nun wieder an der Rückseite befindlichen Joystick kann man den AF-Punkt verlagern und über das Menü die Empfindlichkeit der AF-Messfelder anpassen. Apropos empfindlich: Der AF soll auch bis in die Dunkelheit zuverlässig funktionieren.
Bis zu 20 Bilder in der Sekunde können die beiden Kameras aufnehmen. Viel interessanter ist jedoch der 8K-Videomodus der eine interne Speicherung bis in RAW-Qualität mit 4:2:2 und 12-Bit erlaubt. Darunter liegen die echte 4K- sowie die UHD-Auflösung die man ohne Crop mit bis zu 120 Bildern in der Sekdunde wegschreiben oder via Micro-HDMI ausgeben (nur 60p) kann. Nur wer extern ausgiebt kann längere Videos als 29:59 Minuten aufzeichnen. Gespeichert wird wahlweise mit 8 oder 10-Bit als MP4 mit All-I oder IPB-Struktur. Interessant ist zudem der 4K HQ-Modus, bei dem Canon ein 8K-Oversampling durchführt und damit höhere Bildqualität verspricht.
Für die Social-Media-Kanäle kann die Kamera das Video auch als Hochformat kennzeichnen, so dass man es im 9:16-Format wiedergeben kann. Das Gehäuse der EOS R5 ist aus Magnesium. Nur die Gehäusekappe wird aus Polykarbonat gefertigt, denn dahinter stecken die Funkmodule für WLAN und Bluetooth LE. Die R5 bietet zudem die Option einen Ethernet-Adapter anzuschließen. Über die USB-C-Buchse lassen sich die neuen Akkus (LP-E6NH) der R5 und R6 laden, aber zudem auch die Kameras direkt mit Strom versorgen. Beide Kameras haben wie üblich zwei Speicherkartenschächte, wobei die EOS R 6 zwei SDXC-Speicherkarten (UHS II) aufnimmt, währen die EOS R 5 davon nur einen hat und im zweiten Schacht eine CFexpress-Karte aufnimmt. Wie üblich kann man beide Speicherkartenschächte parallel befüllen oder aber überlaufend von einer zur nächsten Speicherkarte speichern.
Die Canon EOS R5 soll ab Mitte August für 4358 Euro im Handel sein. Der Originalverkaufspreis liegt bei 19 % Mehrwertsteuer bei 4499 Euro. Für die 2630 Euro (2699 Euro/19% MwSt.) teure EOS R6 haben wir hier noch einmal eine separate News erstellt.