CES 2020: Insta360 One R - Actioncam mit drei Modulen
Der Hersteller spricht nicht ganz ohne Stolz bei seiner One R von einem „einzigartigen Wechselobjektiv-Design“, auch wenn es sich genau genommen nicht um Wechseloptiken, sondern um optische Module inklusive Sensor handelt. Als Basis dienen der Akku, die Monitoreinheit, in der auch der Prozessor steckt, und eine der Objektiv-Einheiten. Wobei es hier derzeit drei unterschiedliche Module gibt: Eines mit einem Dual-Linsen-System für 360-Grad-Aufnahmen, eines mit Weitwinkel als Standard-Actioncam mit 4K-Auflösung und zuletzt ein 1-Zoll-Weitwinkelmodul, das zusammen mit Leica entwickelt wurde. Dabei kombiniert Insta360 ein 1-Zoll-Sensor, der 5,3K-Videoauflösung beziehungsweise 19 Megapixel Fotos liefert, mit einer Optik, die von Leica berechnet wurde. Mit diesem Modul unterstützt die Kamera Log-Profile.
Neben dem Modul mit Leica-Linse gibt es ein 4K Weitwinkel-Mod das bis 4Kp60 mit H.264 und H.265-Codec aufzeichnet. Allerdings: Nach den technischen Daten fehlen (zumindest derzeit) die PAL-Bildwiederholfrequenzen von 25 und 50 Bildern. Dafür erlaubt die One R offensichtlich auch das Drehen des Touchscreen, so dass man wahlweise von vorn oder hinten auf das Display schauen kann, was gerade für Vlogger ein Argument sein könnte.
Beim Dual-Lens 360-Mod nimmt die Kamera 5.7K Aufnahmen mit zwei Fischaugen-Linsen auf, wobei der Touchscreen der One R eine 360-Grad-Vorschau liefert. Dabei unterstützt Insta360 ColorPlus, HDR-Video und Night-Shot. Erstaunlicherweise werden hier die hiesigen Bildraten von 25 und 50 Bildern unterstützt. Die maximale Bitrate gibt der Hersteller für alle Modi mit 100 Megabit/s.
Egal welche Optik-Mod auf der One R hängt: Durch den Prozessor ist die bei Insta360 FlowState 2.0 getaufte elektronische Bildstabilisierung möglich. Zudem ist die One R nach IPX8 geschützt und somit 5 Meter wasserdicht, so dass man die Actioncam trotz modularem Aufbau fürs Schnorcheln nutzen kann. Ein Dive-Case für bis zu 60 Meter bietet der Hersteller optional, aber, soweit wir das deuten können, nur für das 4K-Weitwinkel-Mod. Jedes One R Mod hat zwei Onboard-Mikrofonen. Die One R hat eine Wind-Reduzierungs-Algorithmus. Ein Mikrofon lässt sich über den USB Typ-C-Anschluss (3,5mm-Klinken-Adapter optional) anschließen. Steuern lässt sich die Actioncam nicht nur mit den Tasten am Gehäuse und mittels Touchscreen, sondern auch mit Sprachbefehlen.
Dass man inzwischen bei jeder Neuheit von KI-basierter Technik redet, ist auch hier kaum zu übersehen. Letztlich ist es das neue Schlagwort für Algorithmen, die es in Kameras schon immer gab, nun aber eben etwas intelligenter sein sollen. So soll die One R 360-Grad-Szenen automatisch analysieren und die interessantesten Momente und Blickwinkel finden. Mit der “Deep-Track”-Funktion soll man in 360-Grad-Videos ein Objekt auswählen können, das dann in der One-R-App automatisch im Mittelpunkt der Szene bleibt. Das gleiche soll aber auch schon während der Aufnahme mit "Point to Track" funktionieren: Dabei wird ein Objekt mit der One R anvisiert und durch den Sprachbefehl "Mark that" fixiert, so dass es dauerhaft verfolgt wird. Zudem kann die One R den Selfie-Stick aus 360-Grad-Aufnahmen herausrechnen.
Den Einstig in den Actioncam-Modulbaukasten macht die Insta360 ONE R 4K Edition für 340 Euro. Die Insta360 One R kostet als Twin Edition mit Dual-Lens 360 Mod und 4K-Weitwinkel-Mod im Paket 510 Euro. Die Insta360 One R 1-Zoll-Edition wird für 600 Euro im Handel erhältlich sein. Optional bietet der Hersteller neben dem Standard-Akku einen Doppelt-Boosted-Akku.