Grass Valley steht zum Verkauf: Konzernmutter Belden zieht sich zurück
Nach einer "rigorosen strategischen Betrachtung seines Geschäftsportfolios" und "zum Besten der Aktionäre, Kunden und Angestellten", so Firmenchef John Stroup, hat sein Unternehmen Belden entschieden, sich von Grass Valley (GV) zu trennen. Die 1958 gegründete und heute vor allem für das Schnittprogramm Edius und professionelle Bildmischer bekannte Firma war erst im April 2014 nach einer Reihe von Besitzerwechseln unter dem Dach der Belden-Gruppe gelandet.

Beden hat Grass Valley 2014 übernommen und die Firmenfarbe von grün auf lila geändert. Die Unterzeile dürfe demnächst enfallen.
GV-Präsident Tim Shoulders lässt sich dazu wie folgt zitieren: "Wir verändern uns, um neuen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, die einiges an Disruption verursachen." Für diesen Prozess sieht er gegenüber einer Aktiengesellschaft, die ihren Aktionären verpflichtet ist, bessere Chancen, wenn das Unternehmen im Privatbesitz ist. Die Kunden sollten davon möglichst wenig tangiert werden, und ihnen, so Shoulders, könne es letztendlich egal sein, wem ein Unternehmen gehöre, solange die Qualität seiner Produkte auf hohem Niveau bleibe. Entsprechend soill sich am Tagesgeschäft nichts verändern, das Business normal weiterlaufen. Auf der Website steht dann auch selbstbewusst: "here to stay".

Grass Valley ist bei uns in erster Linie für das Schnittprogramm Edius bekannt. Doch man stellt auch Kameras und Mischer her beziehungsweise ganze Produktionsabläufe zusammen.
Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang seine Aussage, wonach "Software-as-a-service" (SaaS) und cloud-basierte Dienste zukünftig den Kern der Grass Valley-Strategie bilden werden, und Shoulders ist davon überzeugt, dass wegen des breiten Produktportfolios das niemand besser könne als GV. Folgt Edius also demnächst Premiere CC in das Abo? Ein Wunder wäre es nicht, denn Adobes wirtschaftlicher Erfolg mit dem Software-Mietmodell dürfte manchen Mitbewerber auf Ideen bringen. Dabei könnte Grass Valley sogar noch einen Schritt weiter gehen, denn "SaaS" würde bedeuten, dass die Software - anders als bei der "Creative Cloud" von Adobe - nicht mehr auf dem Rechner des Nutzers liegt, sondern auf einem externen Server, so dass zum Arbeiten eine Internetverbindung nötig ist. Die nötige Technik dazu, siehe auch ins Video, ist prinzipiell vorhanden.

Michael Lehmann-Horn, der Distributor von Edius, stand uns auf der IBC Rede und Antwort zur weiteren Entwicklung von Edius. Die Schnittspftware wird in Japan programmiert - an der mittelfristigen Strategie dürfte sich nichts ändern.
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