Bei der Aufzeichnung greift man auf Apples ProRes RAW-Videoformat zurück und kooperiert mit Atomos, deren 4K-HDR-Monitor/-Rekorder Ninja V dann die Aufzeichnung übernimmt. Die N-Log-HDMI-Ausgabe Z-Serie ist für die 10-Bit-Aufzeichnung optimiert. Welchen Dynamikumfang Nikon damit erreicht gibt der Hersteller nicht bekannt – nur dass man den „Dynamikumfang des Bildsensors voll ausschöpft“. Der Haken daran: Wer die Funktion nutzen will muss ein zusätzliches, internes Upgrade in einer örtlichen Nikon-Servicestelle gegen Gebühr ausführen lassen. Wie hoch die Gebühr ist, ist derzeit offensichtlich noch nicht geklärt.
Dennoch ist die Ankündigung beachtlich, denn nachdem Nikon jahrelang nur zaghaft Videofunktionen integriert hat, ist dies nun gleich ein ganz großer Schritt. Zudem betritt man damit im Konsumergeschäft tatsächlich Neuland. Denn die RAW-Aufzeichnung ist derzeit eher im Cine-Bereich beheimatet. Denn RAW-Dateien bedeuten immer, dass die Nachbearbeitung etwas aufwändiger wird, da nicht nur geschnitten, sondern auch die Farbbestimmung erledigt werden muss. Der Vorteil ist die höhere Flexibilität, die man in der Auslegung der Videoaufnahmen hat. Man profitiert besonders in den Lichtern und im Schatten vom erweiterten Dynamikumfang.
Doch Nikon strebt damit durchaus das Profilager an und erklärt die Z-Kameras (wohl vornehmlich die Z6) zur „preisgünstigen Option für Profi-Filmproduktionen“. Deshalb zielt man mit den LUTs in die gleiche Richtung, denn diese werden eingesetzt um das mit sehr flachem Profil aufgezeichnete Video am Set (oder eben auch später in der Nachbearbeitung) wieder so darstellen zu können, wie das Videomaterial tatsächlich gedacht ist. LUTs bringen also wieder eine Darstellung wie man es von Rec.709 Standard gewöhnt ist. In der Nachbearbeitung dienen sie als Ausgangspunkt für die Korrekturen, wobei Profis in der Regel schon vor Drehbeginn ihre eigenen LUTs erstellen und diese durchgängig in der Produktion einsetzen, damit Schauspieler und Regie immer ein Bild sehen, das bereits annähernd an die endgültige Variante herankommt.
Nikon liefert die LUT für N-Log in mehreren Versionen, sodass Benutzer bereits unterschiedliche Effekte erzielen können. Das deutet allerdings nicht allein auf den Amateurmarkt hin – das machen die Hersteller aus dem Profisegment teils ähnlich. Ein weiteres Indiz, dass Nikon damit durchaus das Profilager anvisiert ist die Erklärung, dass die Z-Kameras (wohl vornehmlich die Z6) zur „preisgünstigen Option für Profi-Filmproduktionen“ geworden sind.
Die LUTs werden im Nikon Download Center auf den Z 6- und Z 7-Seiten kostenlos zum Download zur Verfügung stehen.