Denn die GFX100 verarbeitet die vom Bildsensor gelieferten hochauflösenden Daten auf Basis einer Überabtastung (Oversampling) und rendert die Bilder mit einer Auflösung von circa 50,5 Megapixeln. Im Standardformat 17:9 verwendet die Kamera dabei einen 43,8 × 23,19 mm (49,56 mm diagonal) großen Sensorausschnitt. Das könnte eine höhere Schärfe bedeuten – muss es aber nicht. Gespeichert werden die Videodaten in jedem Fall in echtem 4K (4096 x 2160 Pixel) oder in Full-HD mit 24, 25 oder 30 Bildern in der Sekunde. Fujifilm nutzt dabei den H.265/HEVC-Codec und schreibt mit maximal 400 Mbit pro Sekunde, wobei es leider bei der maximalen Aufzeichnungslänge von 29 Minuten bleibt. Intern bietet die Kamera die 10 Bit 4:2:0-Verarbeitung. Die Kamera kann wahlweise aber auch 4K oder Full-HD mit 10 Bit 4:2:2 ausgeben. Dafür unterstüzt die GFX100 „F-Log“ für eine Gammakurve mit großem Dynamikumfang und „Hybrid Log Gamma (HLG)“. Die GFX100 soll mit der Cinema-Filmsimulation „ETERNA“ einen „ausdrucksvollen Kino-Look“ hinbekommen.
Die Kamera beherrscht Timecode und hilft mit einem Zebra bei der Belichtung. Im Vergleich zu vorherigen Modellen der GFX Serie soll sich die Autofokus-Geschwindigkeit verdoppelt haben, wobei man zudem einen präzisen kontinuierlichen Autofokus mit AF-Verfolgung von sich bewegenden Motiven verspricht. Dazu verfügt der Sensor über 3,76 Millionen Phasendetektions-Pixel, die nahezu über die gesamte Sensorfläche verteilt sind.
Für uns noch nicht ganz klar ist, ob die ins Gehäuse integrierte 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS), auch im Videomodus funktioniert. Bei der Fotografie soll diese bis zu 5,5 EV-Stufen längere Verschlusszeiten erlauben.
Das Gehäuse soll von der Größe (156,2 × 163,6 × 102,9 Millimeter) vergleichbar mit den Topmodellen der professionellen Kleinbild-DSLR-Kameras sein und wiegt mit zwei Batterien, Speicherkarte und elektronischem Sucher nur rund 1.400 Gramm. Die Kamer hat gleich zwei Informationsanzeigen: Auf der Oberseite mit 4,6 cm (1,8 Zoll) und auf der Rückseite unterhalb des mit 5,2 cm (2,05 Zoll). Sie zeigen diverse Aufnahmedaten und Kameraeinstellungen oder das Histogramm an. Dazu gibt es noch den abnehmbaren elektronischen Sucher mit OLED-Display mit 5,76 Millionen Bildpunkten, der sich in Kombination mit dem optionalen Winkel-Adapter EVF-TL1 nach oben schwenken lässt. Auf der Rückseite gibt es dann noch ein 8,1 cm (3,2 Zoll) großen LC-Touchscreen mit 2,36 Millionen Bildpunkten, der sich in drei Richtungen schwenken lässt. Die Kamera soll sich dank Wi-Fi-Konnektivität per Smartphone fernsteuern lassen. Die Fujifilm GFX100 ist ab Ende Juni für 10.999,- Euro zu haben.