Beide Kameralösungen sollen als Vorlage für Kamerafertiger dienen, so dass man am Funktionsumfang dieser beiden Referenzmodelle ablesen kann, welche Funktionen demnächst in zig verschiedenen Kameras verschiedener Hersteller stecken. Socionext liefert den Kameraherstellern dazu die Board-Design-Referenzinformationen und ein Software-Entwicklungstool.
In der Prosumer-Klasse siedelt Socionext das Modell mit dem Hochleistungsprozessor SC2000 an, denn mit diesem Prozessor kann die Kamera Einzelbilder in Echtzeit zu 360-Grad-Aufnahmen zusammenzufügen. Das macht derzeit beispielsweise Nikon bei der KeyMission 360 bereits so. Socionext preist seinen Prozessor „unter typischen Bedingungen“ mit einem sehr geringen Verbrauch von weniger als 2 Watt an. An den Prozessor können sogar vier Kameras angeschlossen werden. Der Baustein leistet Video-Stitching in Echtzeit bei einer Auflösung von 4K mit 30 Bildern in der Sekunde.
Für Consumer-Anwendungen hat man eine Aufsatzkamera für Smartphones mit dem MBG967-Prozessor aus der Milbeaut-IoT-Serie entworfen. Wobei diese Kamera gemeinsam mit Cypress Semiconductor und ImmerVision entwickelt wurde. Der Bridge-Chip EZ-USB CX3 ist konform mit USB3.0 und USB 2.0. Er unterstützt die UVC-Spezifikation (USB Video Class) und leistet die Anbindung für die Highspeed-Bilderfassung in HD-Qualität. Die Panomorph-Technologie und -Software stammt von ImmerVision und soll selbst mit Kompaktkameras hochwertige 360-Grad-Aufnahmen erlauben. Der Prozessor kann den Input von zwei Kameras gleichzeitig verarbeiten. Im Referenzdesign arbeitet man derzeit mit zwei 16-MP-Kameras, montiert auf einem 8 x 8 Zentimeter großen Board. Socionext kündigt an, dass man die Produktreihe weiter ausbauen will, um auch andere Auflösungen und Bildfrequenzen anbieten zu können.