Auf der NAB präsentieren Firmen aus Deutschland und Polen gemeinsam mit einer Universitäten aus Österreich ein durch die Europäische Union gefördertes Projekt für eine erste Open Source Filmkamera.
Apertus° open source camera, af inventions und Denz sowie Antmicro (Polen), und die Universität für Angewandte Kunst (Österreich) haben gemeinsam eine Förderung der Europäischen Union erhalten und wollen eine Filmkamera konstruieren, deren Technologie komplett offen gelegt wird.
Dass Open Source-Technologie den Markt verändert ist, immer abhängig von Entwicklungsstand, recht klar, denn damit haben andere Entwickler die Chance auf dieser Basis weitere Technologien und Applikationen dafür zu entwickeln. Open Source ist wahrlich nichts neues: Die meisten großen Webseiten basieren auf Open Source Content Management Systemen wie Typo 3, Joomla oder WordPress. Wobei kostenfrei nicht kostenlos bedeutet – wichtige Komponenten und die Anpassung auf die eigenen Bedürfnisse kosten genauso Geld.
Dennoch dürfte eine eine Open Source Filmkamera signifikante Auswirkung auf den Markt haben, denn die Hardware kann von jedem erzeugt, angepasst und adaptiert werden. Dabei soll die Axiom Filmkamera nicht zwingend einfach nur billig in der Anschaffung sein. Viel eher setzt mach auf hochwertige und präzise gefertigte Komponenten, die auch hierzulande produziert werden sollen. Viel eher zielt man auf das Thema Nachhaltigkeit – genau hier könnte die Kamera den Ton angeben: Durch das modulare Design kann jede defekte Komponente beziehungsweise solche, die nicht dem neuesten Stand der Technik entsprechen wie beispielsweise der Bildsensor künftig einfach ausgetauscht werden. Außerdem ließe sich so die Kamera mit wenig Aufwand unterschiedlichen Workflows anpassen. Unterschiedliche Codecs, Dateiformate und neue Funktionen sollen sich schnell und einfach per geänderter Firmware integrieren lassen. Das Konsortium verweist dabei nicht ganz zu unrecht auf aktuelle Trends wie das Crowd-Sourcing bei Magic Lantern. Hier gibt es bereits eine Firmware-Erweiterung für Canon Kameras durch eine unabhängige Community. So könnte das also auch bei der Axiom Open Source Kamera laufen.
Dabei soll laut Gerald Stekly von Denz, die Kamera nicht nur eine technologische Innovation, sondern auch eine soziale sein: “Jeder kann die Kamera verändern, an eigene Bedürfnisse anpassen und seine so neu entstandene Kamera verkaufen.“ Man träumt schon davon so ein weltweites Ökosystem von Dienstleistungen und Produkten um die Axiom Kamera zu erschaffen. Die Firma Denz aus Ottobrun trägt die Verantwortung für Konstruktion und Fertigung der mechanischen und optischen Axiom Komponenten. Beim Axiom-Projekt sollen Fairness und Verantwortungsbewusstsein zentrale Elemente der Philosophie sein. „Wir vertrauen darauf, dass die Menschen Qualität und Zuverlässigkeit schätzen und bereit sind dafür faire Preise zu bezahlen. Auch für die Gewissheit, dass in der Herstellung niemand ausgebeutet wurde”, so Gerald Stekly von Denz.
Die Axiom Kamera soll nicht nur ein Produkt sein, sondern ein offenes Framework, das sich auch in der Zukunft ständig weiterentwickeln wird. Klingt gut - wir sind gepannt!
Diese Kamera besteht aus Komponenten, die sich später austauschen lassen sollen - nicht nur um sie an den Workflow anzupassen, sondern auch dann wenn etwas defekt ist.