Das Gehäuse wirkt auf den ersten Blick bekannt und erinnert an den AG-AC90 – doch in der Realität ist das Gehäuse sogar etwas kompakter. Geblieben ist aber der herausziehbare und schwenkbare Monitor mit einer Bilddiagonale mit 3,5 Zoll respektive 8,9 cm und Touchfunktion. Er bietet eine Auflösung von 384.000 RGB-Bildpunkten – was zwar relativ ordentlich ist, bei 4K-Video aber kaum die Bildbeurteilung erlaubt. Entsprechend integriert Panasonic eine gut konfigurierbare Peakingfunktion um die harten Kanten aufzuzeigen. Letzteres funktioniert, wie die Histogramm- und Zebrafunktion auch im 0,45 Zoll (1,14 cm) Sucher mit seinen 408.666 Bildpunkten. Zudem haben die Entwickler die automatische Schärfeeinstellung auf die Berührung des Monitors verfeinert. Beim Redaktionsbesuch waren wir von den ersten Schärfeergebnissen auf „Fingerzeig" angetan – zumal auch eine Schärfeverlagerung auf Berührung des Monitors machbar ist. Dazu passt auch, dass Panasonic in den neuen X1000 gleich drei ND-Filter einbaut mit ¼, 1/8 und 1/64. Mit drei Objektivringen und frei belegbaren Tasten definiert Panasonic schon Profistandard im gehobenen Amateursegment.
Doch Schärfentiefe bekommt man bekanntlich nur mit einem größeren Sensor, weshalb Panasonic einen 1/2,3 Zoll großen rückseitig belichteten CMOS-Sensor einbaut. Er ist damit dennoch deutlich kleiner, als der in der GH 4 verwendete Sensor, dennoch verspricht Panasonic den Spielraum für Schärfentiefe. Panasonic hat bei der Ausstattung recht viel aus der Profiliga übernommen hat: So gibt es drei manuelle Ringe für Fokus, Blende und Zoom an der (nicht wechselbaren) Optik. Der Camcorder hat vier frei definierbare Tasten, zwei XLR-Eingänge inklusive zuschaltbarer Phatomspeisung und ordentliche Pegelregler für den Ton.
Aufgezeichnet wird auf zwei SDXC-Speicherkarten, die den Standard UHS-II erfüllen sollten, denn der Camcorder kann wahlweise All-Intra-Aufnahmen mit 200 Megabit in der Sekunde aufzeichnen. Als Formate stehen AVCHD (zwangsläufig mit maximal Full-HD und 28 Megabit/s), Mov und MP4 zur Wahl. Der Camcorder beherrscht auch das „echte" Kino-Format mit 4096 x 2160 Pixel und 24 Vollbildern bei einer Datenrate von 100 Megabit/s. Als Farbsampling bietet der X100 4:2:2 mit 8-Bit an. Besonderheit: Erstmals bei Panasonic darf man auch beim Camcorder zwischen PAL und NTSC wählen. Die 4K-Formate im Mov-Format will Panasonic allerdings erst mit einem kostenfreien Update im Frühjahr nachliefern.
Auf die zwei Speicherkarten kann man wahlweise parallel beschreiben und so gleich ein Backup erstellen oder nacheinander nahtlos mit einer Aufzeichnung füllen. Recht clever: Man kann auch auf die eine Karte einzelne Clips aufzeichnen, während auf die zweite kontinuierlich aufgezeichnet wird.
Dem Anspruch auch weniger enthusiastischen Filmern gerecht zu werden hat Panasonic den inzwischen sehr ausgereiften vollautomatischen iA-Modus spendiert. Zudem gibt es die Möglichkeit den Camcorder via Wi-Fi zu steuern und die dazu nötigen WLAN-Daten via NFC zwischen Camcorder und Smartphone auszutauschen.
Mit dem Preis von 2999 Euro belegt Panasonic damit die gehobene Amateurklasse – wird aber ganz sicher auch einige Profis erreichen. Dennoch vertreibt man den HC-X1000 über die Consumer-Abteilung, denn man hofft nicht zuletzt auf verstärkten Verkauf durch den Foto-Einzelhandel, die damit eine Alternative zur GH-4 und natürlich zu Sonys PXW-X70 anbieten können.
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