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Kameratechnik Trends: HEVC alias H.265

Was sind die aktuellen Trend-Technologien und was bringen sie dem Filmer? In einer neuen Report-Serie befassen wir uns mit den derzeit wichtigsten Kameratechnik-Trends und geben einen kurzen Überblick.

HEVC alias H.265
Lang hat‘s gedauert, aber jetzt kommen sie: Mehr aktuelle Kameras und Camcorder setzen auf den gar nicht mehr so neuen H.265-Codec als Nachfolger von AVC H.264. Lange Zeit war Samsungs NX1 (Test in Ausgabe 6/2015) die erste und einzige Kamera gewesen, die den H.265-Codec nutzte, bevor sich der Hersteller komplett aus dem Kameramarkt zurückzog und sich auf Smartphones konzentrierte. Kein Wunder, denn ursprünglich war der auch als „High Efficiency Video Coding” (HEVC) betitelte Codec gar nicht für die Videoaufnahme konzipiert worden, sondern als universelle Rechenvorschrift für Videoplayer aller Art, egal ob Hardware oder Software.

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HEVC-Filmer Nummer 1: Die Fujifilm X-T 3 beherrscht dank H.265 die interne Aufzeichnung von 4K/UHD mit 50p und 10 Bit.

Sein Trick: Anders als noch H.264 zerlegt HEVC das Bild nicht in gleich große Pixelblöcke, sondern reserviert anspruchsvolleren Bildteilen mehr Rechenpixel als einförmigen oder ruhigen Bildpartien, arbeitet also innerhalb eines Videobilds dynamisch. So spart er Datenrate und damit Speicherplatz. Und bei gleicher Datenrate wie bei H.264 erlaubt er eine höhere Bildqualität durch feinere Auflösung der Details oder der Bewegung. Die anspruchvollere Arbeitsweise erfordert aber einen höheren Rechenaufwand beim Dekodieren, wenn es ums Abspielen oder ums Bearbeiten innerhalb einer Schnittsoftware geht. Weshalb auch die Hersteller von Schnittprogrammen ihre Produkte werden anpassen müssen, wenn nun die ersten HEVCFilmkameras auf den Markt drängen.

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HEVC-Filmer Nummer 2: Auch Canons neuer Henkel-Camcorder XF705 filmt mittels HEVC in UHD mit 50p und 10 Bit.

Das ist zum einen Fujifilms beeindruckende APS-C-Kamera X-T3, zum anderen der kommende Top-Henkelcamcorder von Canon, der XF705 (Test in Heft 2/2019). Außerdem setzt auch die neue Actioncam von GoPro, die Hero 7 Black (Test in Heft 1/2019), den HEVC-Codec ein. Bei Smartphones von Apple, Samsung & Co. ist HEVC schon länger eingebaut, allerdings nutzen sie meist niedrigere Datenraten.
FAZIT
Vermutlich wird sich über kurz oder lang der H.265-Codec in immer mehr Filmkameras durchsetzen. Beim Schnitt wird es in der Anfangszeit noch zu Problemen kommen. Aber das kennen wir Filmer ja schon von jeder neuen Codec-Einführung her.