Die vielen Neuheiten im Bereich der Kameramikrofone, die in den letzten Monaten auf den Markt kamen, haben uns zu diesem Workshop inspiriert. Denn wir haben diese Schallwandler an vielen Camcordern und Kameras ausprobiert und stießen beim Einsatz auf so manche praktische Hürde.
Anschluss und Strom
Ob sich ein bestimmtes Mikrofon am eigenen Camcorder oder der Fotokamera überhaupt einsetzen lässt, hängt zunächst einmal von zwei wichtigen Faktoren ab: Über welche Buchsenart ist der Anschluss möglich? Und wie wird das Mikrofon mit Strom versorgt?
Die Consumer-Camcorder unseres Workshops erlauben allesamt nur den Anschluss per Miniklinkenkabel (3,5 Millimeter). Das heißt aber nicht, dass sich nur Consumer Mikrofone nutzen ließen. Denn auch viele professionelle Schallwandler finden per Adapterkabel von XLR auf Miniklinke Anschluss an diese Camcordermodelle.
Entscheidend dafür ist die Art und Weise, wie sie mit Strom versorgt werden: Reine Kondensator-Mikrofone, die nur per Phantomspeisung eines Profi-Camcorders und XLR-Verbindung laufen, scheiden aus. Viele dieser Mikros lassen sich aber alternativ auch mit einer Batterie betreiben – das Stereomikro Røde Stereo VideoMic X etwa oder das Richtmikro Sennheiser MKE 600, die wir beide für den Workshop benutzt haben. Es gibt aber auch einfache Mikrofone ohne Batterie, die per Plug-in-Power übers Miniklinkenkabel des Camcorders gespeist werden wie das Røde VideoMicro.
Sony FDFR-AX 53
Natürlich wollten wir auch die Mikrofonnutzung an Sonys zuletzt eingeführtem Consumer-Topmodell FDR-AX 53 ausprobieren. Zumal dieser Camcorder erstmals wieder einen voll nutzbaren Zubehörschuh eingebaut hat, während die Jahre zuvor entweder eigene Spezialschuhe (zuletzt: MIS = Multi Interface Shoe) oder zu tief oder zu eng versenkte Versionen das Aufstecken von Fremdmikrofonen verhindert oder zumindest erschwert hatten.
Auch Anschlussbuchsen für Mikrofone sowie Kopfhörer sind beim AX 53 vorhanden – dem Ton-Genuss stünde also eigentlich nichts im Wege. Doch leider war es Sony zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Workshops trotz mehrfacher Nachfrage nicht möglich, uns nochmals ein Testmuster des AX 53 zur Verfügung zu stellen.
Der Grund laut Sony: Das einzige Pressetestmuster in Deutschland war defekt, Ersatz aus Tokio war über mehr als drei Monate lang aber nicht zu bekommen. Schade, aber nicht zu ändern, so dass wir hier nur die praktischen Ergebnisse unserer ersten Tests und Erprobungen sowie das Handbuchstudium einfließen lassen können.
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