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Test: Videobrille - Carl Zeiss Cinemizer OLED

Carl Zeiss' Cinemizer OLED soll für beides taugen: zum Filmeschauen wie als externer Kamerasucher. Die Technik der 3D-Multimediabrille steckt in einem kompakten Gehäuse. Beste Voraussetzungen also für ein mobiles Filmvergnügen. VIDEOAKTIV macht den Test.
 

Lange haben wir auf eine Leihstellung gewartet – als wir die Cinemizer OLED endlich in den Händen hielten, waren wir mehr als gespannt. HD-Bildqualität und OLED-Technik – das hört sich gut an. Wir verbanden das Gerät gleich mit dem Bluray- Player. Das funktioniert über eine Mini- HDMI-Buchse mit Hilfe eines Adapters, der in die kleine Signaleinheit gesteckt wird (alternativ kann man auch ein Adapter-Kit für iPod und iPhone kaufen). Von der Signaleinheit führt ein fest verbundenes Kabel zur Brille. Die ist aus solidem Kunststoff gefertigt und wiegt rund 120 Gramm. Die Belastung auf dem Nasenbein soll aber nur einem Gewicht von 75 Gramm entsprechen. Die ersten 20 Minuten ruht die Cinemizer dort auch recht angenehm (was vor allem an dem gepolsterten Aufsatz für den Nasensattel liegt), nach längerem Filmeschauen beginnt sie dann aber doch zu drücken. Die beiden Ohrstöpsel für den Sound sind praktisch ins Brillengestell integriert und stören zu keiner Zeit. Der Ton klingt klar, Bässe sind aber kaum zu hören. Alternativ gibt's hier eine Kopfhörer-Buchse an der Signalschnittstelle, um einen besseren Schallwandler anzuschließen.

Die beiden integrierten Monitore lösen mit jeweils 870 mal 500 Pixeln auf und zeigen dank OLED-Hintergrundbeleuchtung ein angenehm helles und kontrastreiches Bild. Prima, dass Carl Zeiss an die Dioptrien- Einstellung für Fehlsichtige gedacht hat. Über zwei Drehregler ermöglicht die Cinemizer OLED Sehschärfen von +2 bis -5 Dioptrien. Die Brillenträger in der Redaktion hatten keine Probleme, ein scharfes Bild zu erkennen. Was wir aber vermissten, war das Einstellen des Augenabstandes, wie es die Sony HMZ-T 2 (Test in Ausgabe 5/2013) bietet. Zudem dringt bei Tag trotz aufsteckbarer Schutzvorrichtung noch immer etwas Licht durch.

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Die Carl Zeiss Cinemizer OLED wiegt lediglich 120 Gramm. Sie liefert eine Auflösung von 870 x 500 Pixel je Display.
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Testergebnisse

Hersteller   Carl Zeiss
Produkt   Cinemizer OLED
Preis   649 Euro
Internet   www.zeiss.com
Auflösung   2x 870 x 500 Pixel
Ausstattung    
Anschlüsse   1x HDMI-Eingang
1x Mini-USB
1x Kopfhörer-Buchse
3D   •
Abmessungen   ca. 21,0 x 19,6 x 11,0 cm
Gewicht   rund 120 g
Plus  

+ gute Bildqualität

+ Dioptrien-Ausgleich

Minus  

– nach längerer Zeit unbequem

– kleiner Bildeindruck

Urteil   gut
Preis/Leistung   befriedigend

Unhandlich ist das Einstellmenü, das über die Lautstärketaste gesteuert wird. Hiermit aktiviert man auch den 3D-Modus oder stellt Helligkeit und Kontrast ein. Das Bild ist kontrastreich, die Farben wirken echt, und auch in dunklen Filmszenen sind Details noch gut erkennbar. Ein Filmeindruck wie auf der Großleinwand im Kino entsteht aber leider nicht, das Bild wirkt dafür einfach zu klein. Der stereoskopische Modus funktioniert gut, mit nur gelegentlichen „Geisterbildern" in Form von sehr leichten Schatten um Personen und Objekte im Film. Teilweise war es aber schwer, den 3D-Eindruck nachzuempfinden, gerade schnelle Kamerabewegungen sind auch hier eine Herausforderung für die Augen.

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch interessant: Man kann die Videobrille auch als externen Sucher für Kameras benutzen. Dafür verbindet man sie via HDMI mit dem Camcorder und sieht anschließend das Vorschaubild auf den beiden OLED-Schirmen. Das funktioniert bestens – lediglich der dadurch entstehende Kabelsalat stört etwas. Praktisch ist der aufladbare Akku der Cinemizer OLED, der einen 90-Minuten-Film locker durchhält.

Fazit

Die Cinemizer OLED zeigt ein gutes, nahezu HD-gleiches Bild und sitzt recht angenehm auf dem Kopf. Nach längerem Filmeschauen drückt und zwickt es allerdings auch hier etwas auf dem Nasenbein. Der Eindruck einer großen Kinoleinwand wird nicht erreicht, trotzdem ist die Bildqualität, auch bei 3D, auf einem hohen Niveau. Ein Videobild vergleichbar mit dem aktueller OLED-Fernseher darf man aber nicht erwarten. Gefallen hat uns die lange Akku-Laufzeit, und auch als externer Sucher für den Camcorder funktioniert die Brille äußerst gut.

(pmo)

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