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CyberLink Director Suite 5: drei Leser testen das Komplettpaket - Fazit Marcus Döring

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Leider konnte ich mit dem PowerDirector nicht alle von mir gewünschten Arbeitsschritte durchführen, weshalb ich für das finale Demovideo mehrfach Projekte über den Haufen werfen musste. So ließ sich etwa der aufgezeichnete Ton nicht in zwei oder mehrere Mono-Spuren aufteilen, was hinderlich ist, wenn man den O-Ton der Kamera mit einem auf dem zweiten Kanal befindlichen Ton einer Funkstrecke (z.B. Ansteck-Mikrofon) mischen will. Auch funktionierte der Bildstabilisator leider nicht zu meiner Zufriedenheit. Das Ergebnis schien stets schlechter als vor der Beruhigung, da das Video anschließend teilweise wie „Kaugummi“ hin- und hergezogen wurde. Dem Motion-Tracker indes fehlt eine Freipfad-Werkzeug. So lässt er nur rechteckige oder runde Masken erstellen. Das ist hinderlich, wenn z.B. ein Auto schräg steht und man das Nummernschild verfremden möchte. Die üblichen Schnittfunktionen und BIB- oder Transparenz-Effekte waren kein Problem, aber das sind Grundfunktionen, die alle auf dem Markt befindlichen Programme dieser Klasse (in der Regel) beherrschen.

Programmumfang, Audio-Bearbeitung und Ausgabe

Der Funktionsumfang der Software ist beeindruckend: Ansprechende Effekte und Vorlagen mit professionellen Zugaben auf der einen Seite, umfangreiche Bild- und Tonbearbeitungs-Werkzeuge auf der anderen. Ohne Übertreibung kann man hier von einer „Mini-CC-Suite“ sprechen, ganz nach dem großen Vorbild aus dem Hause Adobe. Wirklich gefehlt hat mir nur die angesprochene Aufspaltung des Kameratons in unabhängige Mono-Spuren sowie die fehlerhafte Normalisieren-Funktion (siehe Testvideo). Die Nachvertonung funktioniert gut und „hakt“ nur an wenigen Stellen. So versteht Cyberlink unter Normalisieren wohl etwas anderes als ein Toningenieur. Man kann die Schwelle der Normalisierung nicht beeinflussen, was grundsätzlich kein Problem ist, wenn man erwarten könnte, dass dies 0 Dezibel bedeutet. Es gelang mir jedoch nicht, einen Track, mit circa 20 Dezibel auf 0 Dezibel hochzuziehen und einen Track, der digital clippte, auf 0 Dezibel „in den sicheren Bereich“ zu bringen.

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"Das Trimmen von Clips ist zwar auch durch Schieben an den Clipenden möglich, jedoch würde ich das nur für sehr grobe Einteilungen nutzen. Von Vorteil wäre es noch beim Schieben von zwei Clips deren Längenverhältnis zueinander anpassen zu können."
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"Der Motion Tracker lässt nur rechteckige oder runde Masken erstellen. Das ist hinderlich, wenn z.B. ein Auto schräg steht und man das Nummernschild verfremden möchte."
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"Der Export gelang problemlos: Meinen Demofilm habe ich für die Dateiausgabe in MP4 vorgesehen. Die Einstellungen lassen sich mit Ausnahme der GOP-Struktur ausreichend feinjustieren."
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Marcus Döring sieht in CyberLinks Director Suite nahezu eine kleine CC-Suite ganz nach dem großen Vorbild mit ausreichend Funktionen für Consumer-Ansprüche.

Der Export gelang problemlos: Meinen Demofilm habe ich für die Dateiausgabe in MP4 vorgesehen. Die Einstellungen lassen sich mit Ausnahme der GOP-Struktur ausreichend feinjustieren. Besonders gefallen hat mir, dass bereits ein H.265-Export vorgesehen ist. Auch die Beschleunigung durch Intel QuickSync ist vorbildlich. Auch das Brennen eine DVD lief reibungslos, die Menüvorlagen sind ansprechend. Die DVD war bereits nach 5 Minuten (dank QuickSync-Beschleunigung) komplett fertiggestellt. Der finale Export zeigte ein hochwertiges Ergebnis. Gerade beim Herunterrechnen von HD auf SD, was immer problematisch ist, sah das Ergebnis sehr gut aus.

Neben dem Power Director habe ich noch den AudioDirector und Wave Editor getestet. Wozu es einen separaten Wave-Editor gibt hat sich mir nicht so richtig erschlossen, weil der Audio Director schon alles (und wesentlich mehr) kann, was den Wave-Editor quasi obsolet macht. Als WaveLab Nutzer werde ich den Audio Director wohl nie nutzen, jedoch halte ich ihn für Nutzer ohne Alternative für wichtig und sehr hilfreich. Die wichtigsten Korrekturen am Audiomaterial kann man mit ihr durchführen. Auch der PhotoDirector und ColorDirector scheinen mir für künftige Projekte interessant. Aus Zeitgründen hatte ich jedoch keine Gelegenheit diese gegen Photoshop und Resolve in einen Vergleich zu stellen.

Persönliches Fazit - Marcus Döring

Mein Fazit gründet auf der Sicht eines Medienschaffenden. Natürlich vergleicht man da zwangsläufig die berufliche Arbeits-Ausstattung mit diesem Consumerprodukt und findet kleine Kritikpunkte, die jedoch für einen Privatanwender letztlich völlig irrelevant sind. Diese Suite ist wohl die umfangreichste Möglichkeit nicht nur seine privaten Videos zu schneiden und nachzubearbeiten. Die Funktionen des Software-Pakets lassen kaum Wünsche offen, lediglich das Fehlen der Profi-Videoformate und die zu einfache Audiobearbeitung lassen es für den durchweg „beruflichen“ Einsatz nicht vollständig, aber immerhin eingeschränkt, tauglich erscheinen. Das größte Plus jedoch ist die unerschütterliche Stabilität und schnelle Exportfunktion des PowerDirectors.

Das Testvideo von Marcus Döring:

 

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