YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

DVD-Camcorder-Wissen

Hintergründe über Formate und Nachbearbeitungshaken der aktuellen Geräte.

dvd_camcsony1
Alle DVD-Cams wurden in Ausgabe 5/05 getestet. Hier lesen Sie Wissenswertes zu den Formaten und zur Nachbearbeitung.


e_mb_3discas_3
Endlich nackt: Nach zwei DVD-Cam-Versio-nen mit verschiedenen Datenträgergehäu-sen, kann nun endlich eine DVD ohne Schutzmantel in Hitachi und Panasonic-Camcorder eingesetzt werden. Die neuen DVDs passen in die  alten Caddys
 
tdk_dvd8kl5
TDK bringt widerstansfähigere DVD-R und RW-Rohlinge mit Sonnenschutz auf den Markt

 

DVD-Camcorder-Wissen

Als Hersteller von DVD-Cams sind derzeit Hitachi, Panasonic und Sony auf dem Markt. Die Geräte zeichnen nun alle in bester Qualität auf R-Scheiben auf und auch die Abmessungen sind denen von DV-Camcordern nicht mehr unterlegen. Trotzdem bleiben Fragen. VIDEOAKTIV hat das komplette Sortiment in seiner neuen Ausgabe 05/05 getestet. Wer ĂĽber den reinen Produkttest der Camcorder hinaus Fragen zu Nachbearbeitung und Scheibenformaten hat – hier werden sie geklärt. 


Mediendschungel 

Plus und Minus, Ram, RW und R. Alle diese Formate gibt es auf kleinen 8cm-Scheiben zur Verwendung in den Camcordern. Doch nicht jede Kamera kennt jedes Format. Die R-Scheibe immerhin läuft von jedem Hersteller in jedem Camcorder. Bei Hitachi/Panasonic-Cams, die dasselbe Aufzeichnungssystem verwenden, muss sie vor dem Einlegen allerdings formatiert werden, was bei Schnellwechseln zum Beispiel bei Theatermitschnitten unangenehm sein kann. 

Die R-Scheiben gibt es mit 20 oder 40 Minuten Spielzeit in bester (Xtra, HG) Qualität. In Mittlerer Qualität (Fine; SP) werden 30, respektive 60 Minuten erreicht und in der Standard (LP) Qualität verdoppelt sich die Spielzeit auf 1 oder 2 Stunden. Die Standard-Qualität entspricht in ihrer optischen Qualität einer älteren VHS-Aufnahme. Bei Sony eher unscharf, bei Hitachi/Panasonic eher verpixelt. Die Langspielscheiben müssen nach der halben Spielzeit gewendet und – richtig – neu formatiert werden. Übrigens müssen alle R-Scheiben auch vor dem Abspielen außerhalb des Camcorders finalisiert und abgeschlossen werden. Die einzige Scheibe, die nicht finalisiert werden muss, ist die DVD+RW, die Sony zulässt.

Wer in die Sony-Camcorder eine einseitig beschreibbare DVD-RW einlegt, darf im speziellen VR-Modus aufzeichnen. Die Szenen können dann gekĂĽrzt, verschoben und in Abspielprogrammen (Playlisten) zusammengestellt werden.. Diese Editiermöglichkeit in der Kamera erkauft sich der Nutzer mit dem Nachteil verringerter Kompatibilität. Heutzutage können aber bereits fast alle DVD-Recorder + oder –RW lesen. Bei Hitachi/Panasonic bieten DVD-Ram-Scheiben die Editiermöglichkeit. Diese speichern jede Art von Daten, wenn der Camcorder via USB-Buchse an den PC angeschlossen ist. . RĂĽckĂĽberspielte „fremde“ mpg-Dateien werden jedoch meist nicht erkannt. 

Verschärfend kommt bei der Ram-Fraktion die ständige Umgestaltung des Datenträgers hinzu. Mit jeder Gerätegeneration sehen die Ram-Scheiben anders aus. Mittlerweile brauchen auch die Ram-Cams keine Scheibenhalter mehr (Caddys). Jetzt setzt man wie Sony auch auf den einseitigen wiederbeschreibbaren Träger. Wer die älteren DVD-Cams erwirbt, wird vielleicht bald keine Caddy-Medien mehr kaufen können. Auch einseitig beschreibbare DVD-Rams sind derzeit eine Spezialität für Fachgeschäfte. Hier eine Preisübersicht aktueller Medien:


TDK-Rohlinge mit Schutzfunktion
TDK hat DVD-Rohlinge herausgebracht, die dank einer Scratchproof-Beschichtung bis zu 100mal kratz- und schlagfester sein sollen als die der Konkurrenz. Außerdem legte man Wert auf UV-Schutzbeschichtung. In der Tat können R-Scheiben durch starke UV-Einstrahlung auf Dauer angegriffen werden.
DVD-R € 8,95
DVD-RW € 13,95


Sony Medien auf Sparkurs
Sony hat die Preise für DVD-Rohlinge derart reduziert, dass sie zum DV-Band konkurrenzfähig sind. Die neu festgelegten Preise unterbieten die des letzten Jahres um 30 Prozent.
DMR30 (DVD-R) 3,99
DMW30 (DVD-RW) 5,99
DMR60 (DVD-R, doppelseitig) 7,99 


Hitachi-Maxell oder Panasonic
In der Bedienanleitung des Hitachi-Camcorders wird auf Seite 25 explizit darauf hingewiesen, dass der Camcorder nur mit einseitigen Discs von Hitachi-Maxell optimal läuft. Wer DVDs anderer Hersteller verwendet, muss mit Leistungseinbußen rechnen. Wir konnten in der Praxis keinen Unterschied feststellen.

Panasonic LM-AF60E (Ram doppelseitig) 11,49 Euro
Panasonic LM-RF30 ( DVD-R) 4 Euro




   






e_mb_dvd-moviestudio-kopier6
Nur auf DVD-Ram und nur bei DVD-Camcordern mit USB-Schnittstelle funktioniert die Ăśberspielung von MPEG-Videoszenen.
  Sand im Getriebe

Die DVD-Scheibenaufzeichnung ist nicht frei von Haken und Ă–sen

DVD-Nachbearbeitung
:
Zum Nachbearbeiten des aufgenommenen Materials bringt keiner der Camcorder brauchbare Software mit. Hitachi und Panasonic begnĂĽgen sich damit, Treiber und Software fĂĽr DVD-RAM beizulegen. Der normale Filmer wird sich aber eher fĂĽr die gĂĽnstigeren und kompatibleren DVD-R Medien entscheiden.
Sonys beigelegter ImageMixer in Verson 1.8 bietet zwar rudimentäre Schnittmöglichkeiten und auch VCD/DVD-Export, kann aber nur Szenen verarbeiten, die über den USB- Anschluss der Kamera in den Computer gelangen. Den besitzt aber nur die Hälfte der getesteten Modelle.
Finalisierte wie offene DVD-Rs lassen sich mit der beigelegten Software jedenfalls weder importieren noch bearbeiten.
DV-Programme wie Premiere können mit MPEG2-Dateien von Haus aus nichts anfangen. Mittels MPEG2-Plugin ist es zwar möglich, den kompletten DVD-R-Inhalt als Riesendatei zu importieren – bearbeiten lässt sich aber nur die erste Szene.
Es muss also fĂĽr die angeblich so einfachen DVD-Cams ein amtliches Schnittprogramm her: Den Testern gelang der Import in Uleads Videostudio Version 8. Dieses Programm ist sogar in der Lage, die Daten der DVDs nach Szenen sortiert zu importieren. Auch beim Ausspielen gibt es dank Smart Rendering keine verlustbehaftete Neu-Kodierung. Version 9 des Videostudio hat den perfekten MPEG2-Import bereits wieder verlernt. Allerdings soll auch das Magix Studio 2005 den Import der Mpeg-Dateien aus der finalisierten DVD-R-Datei beherrschen.


DVD-Aufzeichnung:
Das Hitachi/Panasonic-System hat auch in seiner aktuellen, verbesserten Form gewisse Nachteile:
- Die R-Scheiben mĂĽssen formatiert werden. Das kostet Zeit beim Scheibenwechsel.
Bei der Formatierung wird bereits das Aufnahmeformat (Bildformat und Qualitätsstufe) festgelegt. Danach kann beides auf dieser Scheibe nicht mehr gewechselt werden. Das kann beim Filmen zu unerwünschten Aufnahmeunterbrechungen führen.
- Auf R-Scheiben können keine Bilder aufgenommen werden. Ein Extra-Speicherkarten-Schlitz ist nötig.
-DVD-Ram-Scheiben laufen in aller Regel nur in Ram-Recordern. Das +RW-RW-System wird wesentlich häufiger von Playern erkannt.
- Die doppelseitigen Ram-Scheiben sind sehr empfindlich, worauf Hitachi in seiner Bedienanleitung explizit hinweist.

(Martin Biebel)