Der OPC Optics ist ein Spezialist für asphärische und sphärische Glaslinsen und bisher nicht im Endkundengeschäft tätig. Genau das soll sich ändern, wobei man eine komplette Abkehr von der bisherigen Strategie von net SE verkündet: Satte zwölf Objektivserien hat die net SE unter Meyer Optik vertrieben. Das ist ein Portfolio das sich teils selbst große Objektivhersteller nicht leisten. Entsprechend passt man nun das Portfolio auf das eines Nischenherstellers an. Offensichtlich gesetzt für die Weiterführung sind die schon erfolgreicheren Modellreihen wie das Trioplan 100 oder das P58 (Typ Primoplan). Dabei will man mit dem eigenen Knowhow und Synergien im Bereich der Objektivfertigung die Produkte optimieren und die Qualität verbessern. Zudem soll es weitere Produktentwicklung geben. Noch geprüft wird ob die von der net SE angekündigten aber offensichtlich noch nicht fertig entwickelten Objektive wie das APO-Plasmat 105 oder das Nocturnus DSLR weiter verfolgt werden. Am Anfang steht also erst einmal das Prüfen, doch "durch unsere eigene technische Expertise ist die Weiterentwicklung ein naheliegender Schritt und absolut logisch“ erklärt Timo Heinze, Geschäftsführer OPC Optics und macht damit Hoffnung auf mehr. Die Fertigung der mechanischen Bauteile und der Zusammenbau der Objektive wird weiterhin in Deutschland bleiben.
Der neue Makeninhaber von Meyer Optik strebt nun die klassische Vermarktung an und wendet sich damit vom bisher stark auf Crowdfunding und Vorverkäufe basierenden Konzept ab. Neben dem eigenen Direktvertrieb will man in den stationären Fotohandel. Da net SE teils schon Geld durch parallel auf unterschiedlichen Plattformen laufenden Crowdfunding-Kampagnen eingenommen hat, die Produkte aber nie ausgeliefert wurden, betont der OPC Optics, dass man lediglich alle Markenrechte an Meyer Optik Görlitz und den dazugehörigen Produkten übernommen hat. Den Schaden der Crowdfunding-Teilnehmer kann man also nicht ersetzen beziehungsweise Objektive liefern. Die offenen Forderungen von Kunden und Lieferanten gegenüber der net SE verbleiben bei der net SE, wobei der neue Markenrechte-Inhaber betont, dass man als bisheriger Lieferant selbst zu den Geschädigten gehört. OPC Optics prüft aber immerhin“ob für Kunden der net SE, die ein Objektiv bezahlt und nicht erhalten haben, Preisnachlässe auf den Neuerwerb eines verfügbaren Objektives realisierbar sind.“