Eine Art "elektronischen Nummernschild" verspricht DJI mit der neuen Funktion mit der Piloten ihre Flüge auf freiwilliger Basis an die Behörden übermitteln können. In die DJI GO 4 App hat der Hersteller nun einen "Fernidentifikation" eingefügt mittels dem man gewisse Daten freigibt. Die DJI-Drohnen übermitteln bei aktivierter „Fernidentifikation“ mittels der App ihre Position, Geschwindigkeit, Flugrichtung und Seriennummer – aber keinerlei persönliche Informationen, wie DJI betont.
Auf der anderen Seite sollen Behörden einen "AeroScope-Empfänger" bekommen. Die Behörden sollen diesen „überall dort installieren können, wo sie es für notwendig halten.“ Damit identifiziert und verfolgt AeroScope Flugverläufe von Drohnen und erlaubt Sicherheitsbehörden auf bedenkliche Flüge zu reagieren. Wobei sich wohl ausschließen lässt, dass die Behörden auf die Drohne Einfluss nehmen – aber sie können bemannte Flugzeugen mit entsprechenden Informationen und Ausweichanweisungen versorgen. Und es erlaubt zumindest im Nachhinein auf Beschwerden über Drohnenflüge einzugehen und weitere Ermittlungen einzuleiten.
AeroScope verwendet die Kommunikationsverbindung zwischen einer Drohne und ihrer Fernbedienung, um grundlegende Telemetriedaten und Identifizierungsinformationen mit einer Reichweite von bis zu 5 km zu übermitteln. Dazu gehört auch der "UUID", ein einzigartiger Identifikationscode, der an das Benutzerkonto des Piloten gebunden ist. Die Option "Identifikation & Fluginformation" innerhalb der App bietet die Möglichkeit, weitere Informationen anzugeben. Standardmäßig sind beide Optionen deaktiviert.
Es bleibt also eine Entscheidung des Piloten, ob man zusätzliche Informationen zur Verfügung stellen will. Zumindest vorerst, solange allein DJI auf dieses System setzt. DJI möchte jedoch auch anderen Drohnenherstellen den Zugang zum AeroScope-System ermöglichen und so ein einheitliches System aufbauen, das mehr Transparenz in den von Drohnen genutzten Flugraum bringt. In erster Linie will DJI damit Bedenken auszuräumen – was zwangsläufig nur funktioniert, wenn viele Piloten auf freiwilliger Basis mitmachen. DJI meint mit AeroScope „die legitimen Bedürfnisse der Behörden mit dem Recht auf Privatsphäre der Piloten in Einklang“ gebracht zu haben: „Weil AeroScope darauf angewiesen ist, dass Drohnen ihre Informationen direkt an lokale Empfänger senden und nicht an einen internetbasierten Dienst, wird sichergestellt, dass die meisten Drohnenflüge nicht automatisch in Regierungsdatenbanken gespeichert werden“ meint DJI.