Die Sicherung des digitalen Archivs und die dauerhafte Speicherung von Videofilmen – das ist ein großes aber auch lästiges Thema. Die M-Disc-Laufwerke speichern bis zu 100 Gigabyte auf einem optischen Trägermedium, das unter „optimalen Bedingungen eine Lebenszeit von mehreren hundert Jahren“ bieten soll. Dabei sind die Scheibe voll kompatibel zum Blu-ray-Standard. Man kann sie also auf jedem handelsüblichen BD-Laufwerk ausgelesen.
Damit sind die Scheiben von der Speicherkapazität nicht ganz ideal um ganze Videoarchive zu sichern – doch für die fertigen Filmwerke und eventuell sogar für eine Projektdatensicherung können sie eine Alternative sein. Auch wenn die M-Discs in erster Linie für kleinere und mittlere Unternehmen gedacht, für die große Backup-Systeme überdimensioniert sind.
LGs interner Blu-ray-Brenner BH16NS55 und das externe Laufwerk BE16NU50 erkennen die M-Disc beim Einlegen automatisch und erhöhen die Laserleistung beim Schreiben. Um die enorme Haltbarkeit zu ermöglichen, werden die Datenbits nicht wie bei konventionellen Trägermedien in organischen Farbstoff gebrannt, sondern unter der Einwirkung des Laserlichts in eine mehrschichtige Lage aus Metallen und anderen anorganischen Substanzen graviert. Die so entstehende mikrokristalline Datenschicht soll ähnlich stabil wie Stein sein. Der begrenzende Faktor ist die Haltbarkeit der Trägerscheibe aus Polycarbonat. Sprich der Kunststoff zerfällt früher beziehungsweise wird spröde, rissig und matt und verhindert somit dann die Auslesbarkeit – wohlgemerkt aber erst nach extrem langer Zeit. Die M-Disc soll also durchaus Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und starkem UV-Licht standhalten. .
LG will weiter in die M-Disc investieren und proklamiert, dass es „für die professionelle Archivierung digitaler Dokumente derzeit schlichtweg keinen Datenträger gibt, der eine mit der M-Disc vergleichbare Langlebigkeit aufweist“. Dabei verweist LG darauf, dass Festplatten (HDDs) und Solid State Drives (SSDs) einer physikalischen Degradation unterliegen. Zudem gibt es bei HDDs noch das Risiko eines mechanischen Versagens der Schreib-/Leseköpfe. Auch beschreibbare DVDs und Blu-ray Discs eignen sich nicht wirklich für eine dauerhafte Speicherung, denn diese sind nach zehn bis 30 Jahren nicht mehr lesbar, da sich sowohl die Schreib- als auch Reflexionsschichten durch chemische und physikalische Reaktionen zersetzen. Bleibt die Speicherung in der Cloud, also auf Serverfarmen unterschiedlicher Anbieter. Diese vergleichsweise sichere Archiviertung ist allerdings mit hohen Kosten und Risiken verbunden, wenn ein Dienstbetreiber Konkurs anmeldet.