Schon mit dem Börsengang hat GoPro klar gemacht, dass man nicht nur mit Hardware Geld verdienen will. Man will zu einer festen Größe im Bereich von User Generated Content werden – zwangsläufig mit dem Schwerpunkt Action. 5 Millionen US-Dollar pro Jahr lässt sich GoPro nun die GoPro Awards kosten. Gestaffelt nach Fotos, ungeschnittenem Videomaterial und geschnittenen Videos kann man 500, 1000 oder gar 5000 US-Dollar pro Woche „gewinnen“. Wobei jedem klar sein sollte: Mit der Einreichung gibt man GoPro die vollen Verwertungsrechte – inklusive dem Verkauf der Aufnahmen an Agenturen, Produzenten oder Sender sowie dem Einsatz in der eigenen Werbung. Und damit nicht genug: Gibt´s rechtliche Probleme kann GoPro an den Einsender zurückgreifen.
Die derzeit englische Webseite sieht aus wie ein Wettbewerb – die (deutschen) AGBs, schaffen Rechtssicherheit, in erster Linie für GoPro. Hier definiert GoPro auch ganz klar, dass der Übermittler der Medien dafür gerade steht, alle Bildrechte an den Aufnahmen zu haben. Im langen Text steht: „Du versicherst und garantierst, dass du die entsprechenden Lizenzen, Genehmigungen und/oder Freigaben von allen Personen, die erkennbar in den Inhalten dargestellt werden, darunter alle Namen, Spitznamen, Abbilder, Stimmen, Live- oder aufgenommenen Performances, Autogramme, Fotos oder biographischen Angaben solcher dritten Einzelpersonen, sowie vom Inhaber von Musik, Bildern, Videos, Audiodateien, Fotos, Texten oder anderem im Content eingebetteten Material eingeholt hast“. Wohlgemerkt: Diese Rechte vergibt nicht nur derjenige der ein Preisgeld gewinnt – sondern jeder der ein Video hochlädt. Eine „zusätzliche Vergütung“ bekommt man nur, wenn „GoPro zuerst von einer externen Plattform bezahlt worden ist.“
Und wer jetzt noch überlegt muss noch mal in den Punkt 8 der Lizenzvereinbarung schauen. Hier heißt es: „Du wirst GoPro für und gegen alle Ansprüche, Forderungen, Schäden, Haftungen, Verluste, Kosten und Ausgaben (einschließlich angemessener Anwaltskosten) entschädigen, verteidigen und schadlos halten, die aus oder im Zusammenhang mit folgenden Handlungen entstehen:„ Hier liest man, dass bereits die Behauptung eines Dritten, dass das Video urheber- oder persönlichkeitsrechtlich bedenklich wäre, ein wirtschaftliches Risiko für den Einsender darstellt.