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Sony Playstation 4: multimedialer Rundumschlag

UPDATE: Preise und Bilder - 22.02.2013:  Gesehen hat man sie noch nicht, doch das Rätselraten der letzten Wochen hat seit gestern ein Ende. Sony hat früh morgens im Rahmen einer großangelegten Presseveranstaltung die neue Playstation 4 vorgestellt. Journalisten und Interessierte aus der ganzen Welt konnten via Live-Streaming an der Präsentation teilnehmen. Wir haben uns die Vorstellung angeschaut und waren überrascht. Unsere Eindrücke gibt´s hier. Wie die neue Playstation aussehen wird ...

Wie die neue Playstation aussehen wird, ist leider bislang noch nicht bekannt. Hinter verschlossenen Türen war vermutlich ein Prototyp der Heimkonsole zu sehen, Fotos waren aber nicht erlaubt. Zumindest hat der japanische Hersteller die technischen Spezifikationen bekannt gegeben und hält sich dieses mal auffällig stark an PC-nahe Komponenten.

Das ist vornehmlich für die Spiele-Entwickler interessant, die bei der PS3 oft darüber klagten, dass Software für die Playstation im Vergleich mit anderen Konsolen zu schwer zu entwickeln sei. Nichtsdestotrotz kann man von den technischen Spezifikationen auf die eventuelle Videowiedergabe-Leistung schließen. In den letzten Wochen wurde dabei des öfteren im Netz gemunkelt, ob Sony die PS4 gleich als 4K-Mediaplayer vermarkten wird. Darüber ließ das Unternehmen in der Presseveranstaltung aber leider nichts verlauten und auch die technischen Daten lassen uns skeptisch werden: Laut der Sony-Pressemitteilung werkeln in der neuen PS4 ein x86-64-Prozessor von AMD mit 8 Kernen. Die GPU setzt ebenfalls auf Technik von AMD auf Basis der Radeon-Reihe und arbeitet mit 1,84 Teraflops. An Arbeitsspeicher gibt es acht Gigabyte GDDR5-RAM mit einem Durchsatz von 176 GBit/s, den sich CPU wie GPU teilen. Die Konsole ist mit einer schnellen Netzwerkbuchse mit bis zu 1000Base-T ausgestattet und kommuniziert per WLAN mit 802.11 b/g/n auch kabellos.

Nüchtern betrachtet, sind das in etwa die Spezifikationen eines aktuellen PCs aus der Mittelklasse. Wie schnell diese Gesamtkonstruktion letztlich wirklich sein wird, ist bislang aber nicht abzusehen, doch eine flüssige 4K-Videowiedergabe mit hoher Datenrate dürfte damit etwas schwer umsetzbar sein. Somit könnte die PS4 also doch nicht der viel spekulierte 4K-Player werden - was die Technik der neuen Playstation wirklich leistet, muss man dennoch erst einmal abwarten.

Sony setzt bei der PS4 vielmehr auf die trendige "Social-Komponente" und möchte aus der Konsole eine große Multimedia-Station machen, mehr noch als bei der PS3. Freunde sollen sich beim Spielen zuschauen können, live per Stream und in Echtzeit. Außerdem kann man Videos seiner „Spielesessions" direkt aufzeichnen, mit einer Trimm-Funktion kürzen und über einen Share-Button am neu designten Controller ins Web stellen. Dem „Steuerknüppel" hat Sony im Vergleich zur PS3 deutlich überarbeitet und integriert auch eine kleine Touch-Fläche auf der Oberseite. Für was genau die gut sein soll, ist bislang aber nicht bekannt. Zumindest wurde der Controller im Gegensatz zur eigentlichen Konsole schon gezeigt.

Auch Video on Demand- sowie Musik-Inhalte werden noch stärker in den Fokus gerückt. Alles soll ohne Wartezeiten, direkt per Stream gestartet werden können – Downloads passieren im Hintergrund. Das Konzept ist im allgemeinen größer und ausgefeilter als bei der PS3. Für die verschiedenen Streaming-Optionen kommt dabei der von Sony letztes Jahr gekaufte Online-Dienst Gaikai zum Einsatz. Alles soll über ein personalisiertes Nutzerkonto funktionieren - eine große, vernetzte "Playstation World".

Ein Blu-ray-Laufwerk (6x BD, 8x DVD) ist ebenfalls wieder mit an Bord, auf den digitalen Distributionsweg möchte sich Sony dann offenbar doch nicht ausschließlich verlassen. Kein Wunder, dass Sony hier vorsichtig ist: Erstens ist es für einen ausschließlich digitalen Vertrieb noch zu früh und ohne optische Datenträger würde man sich dann sicherlich auch im Bereich des Gebrauchtspiele-Marktes keine Freunde machen.

Den verbauten HDMI- und analogen AV-Out kann man als obligatorisch ansehen. Spannend dürfte sein, welche Videoformate die neue Playstation wiedergeben kann und ob sie diese über den USB 3.0-Port direkt abspielt oder sich auf den kabellosen Übertragungsweg per WLAN verlässt.

Im Gegensatz zu manch früherer Spekulation hat die PS4 keine SSD an Bord, sondern ist mit einer "normalen" Festplatte augestattet, über deren Kapazität aber nichts weiter bekannt ist. Grund für diese Entscheidung dürften sicherlich die Produktionskosten sein, die Sony womöglich niedriger halten möchte, als seinerzeit bei der PS3.

Über einen Preis hat der Hersteller allerdings noch nichts verlauten lassen. Im Netz kursieren Gerüchte, wonach die PS4 um die 400 bis 500 Dollar kosten soll, Genaues weiß man hier aber nicht. Sicher ist, dass die neue Multimedia-Station bereits Weihnachten dieses Jahres in den Händlerregalen stehen wird. Ob der Termin dabei auch für Europa gilt, oder es sich hierbei erfahrungsgemäß nur um Japan und Nordamerika handelt, wurde aus der Präsentation leider nicht ganz klar. Spekuliert wird auch, ob Sony womöglich zwei unterschiedlich teure Varianten der PS4 auf den Markt bringen wird.

Fazit

Erstaunlich: Da fährt Sony eine Großpräsentation auf, die satten Informationsgehalt versprechen lässt, und was kommt dabei heraus? Im Endeffekt nur etwas mehr, als halbgare Fakten. Sicher, man weiß nun in etwa, was man von der neuen Hardware erwarten kann und was das Gerät im Grunde genommen im Stande ist zu leisten. Um ehrlich zu sein, hatten wir uns aber etwas mehr versprochen: Keine Infos zum Preis, keine hundertprozentig genauen Angaben zur Technik und das Gerät selbst war nicht einmal zu sehen. Sony will den Hype um die neue PS4 wohl noch herauszögern. Nichtsdestotrotz kann man gespannt sein, was Sony mit der neuen Playstation noch alles vorhat.

UPDATE 25.02.2013 - 11:54 Uhr

Wir hatten direkt bei Sony nachgefragt, wie es denn mit der 4K-Unterstützung aussieht und nun eine erfreuliche Antwort erhalten: Die Sony PS4 kommt mit 4K bei 24 Bildern zurecht. Somit wird Sony mit der PS4 also doch einen 4K-Player in Kombination anbieten. Das erinnert an die Vorgehensweise bei der PS3, welche Sony damals auch direkt als Blu-ray-Player beworben hat.

UPDATE 11.06.2013 - 11:10 Uhr

Sony hat heute früh im Rahmen der Spielemesse E3 das finale Design der Playstation 4 vorgestellt und den Preis bekannt gegeben. Die Mulitmedia-Station soll im Weihnachtsgeschäft 2013 in den USA wie Europa erscheinen und wird 399 Euro kosten. Damit wird sie für knapp 100 Euro günstiger angeboten, als Microsofts Xbox One. Ein Online-Zwang, wie teilweise bei der Konkurrenz-Konsole, besteht laut Sony nicht.

(pmo)
CES 2013:Sony 4K-Fernseher - Bravia W605, -W805, -W905, -X9

Newsübersicht - Präsentation

Link zum Hersteller:Sony
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Sony praesentation ps4
Die großausgelegte Präsentation ging rund zwei Stunden. Zwar waren einige Funktionen und Spieledemos zur PS4 zu sehen, die Konsole selbst zeigte Sony aber noch nicht.
Sony PS4 controller front
Der Controller ist im Vergleich zur PS3 deutlich verändert und besitzt auf der Front auch eine Touch-Fläche. Was man darüber alles steuern können soll, ist bislang noch nicht geklärt.
Sony PS4 controller side
Auf der Rückseite gibt´s einen neuen Share-Button. Damit lassen sich auf der PS4 aufgezeichnete Videos oder Fotos direkt in´s Web stellen.
Sony PS4 kameramodul
Das Kameramodul ist offenbar standardmäßig bei der PS4 dabei. Es erkennt die Position des Bildbetrachters im dreidimensionalen Raum anhand des Gamepads. Sicherlich wird man darüber Gestiken und Sprachbefehle ausführen und dem eigenen Live-Chat ein Videobild beisteuern können. Auch die Zusammenarbeit mit Spielen ist möglich.
ps4 final web
So sieht sie aus - die neue PS4 von Sony. Das Gerät soll zum Weihnachtsgeschäft in den Händlerregalen stehen und wird 399 Euro kosten.