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Avid verkauft Pinnacle: Corel übernimmt

Jetzt lässt Avid die Katze aus dem Sack und zieht sich wohl abermals vom Amateurmakt zurück. Zumindest die Pinnalce Produktlinie soll nun nicht weiter in Avid integriert werden. Corel übernimmt das Pinnacle Studio HD sowie das Avid Studio. Damit ergänzt Corel abermals seine Produktlinie im Bereich Video, denn erst Anfang des Jahres kam Roxio dazu. Damit gibt es nun bei Corel gleich mehrere ...

Damit gibt es nun bei Corel gleich mehrere Schnittprogramme: Das ehemals von Ulead entwickelte VideoStudio, das von Pinnacle entwickelte PinnacleStudio und das eigentlich als PinnacleStudio Nachfolger gehandelte und in München von den ehemaligen Fast-Entwicklern programmierte Avid Studio.

Wenn dann der Corel General Manager Digital Media Matt DiMaria davon spricht, dass "Corel nun das breiteste Spektrum an Consumer Videoschnitt-Produkten im Portfolio hat" entspricht das der Tatsache – zumal man theoretisch auch noch vom kürzlich übernommenen Roxio eine Schnittsoftware hat (die in der Pressemitteilung nicht mal mehr Erwähnung findet). Das ursprünglich von MGI entwickelte und von Roxio nie groß weiterentwickelte VideoWave dürfte damit wohl in der Versenkung verschwinden.

Besser klingt das schon für das Avid Studio, denn Corel gibt zwar kaum Details zu der Übernahme bekannt, doch man begrüßt schon mal eine Kernmanschaft an Entwicklern des Pinnacle Product Teams – was dann vermutlich Größtenteils die Münchner Mannschaft sein dürfte, die Pinnalce Studio, Avid Studio und Avid Studio for iPad programmiert hat. Besonders die Verbindung App und Programm, wie beim Avid Studio und der iPad-Version, dürfte für Corel spannend sein. Zu den übernommenen Marken gehört aber auch Dazzle, die mit den Video Creator-Produkten fürs Einsteigersegment steht.

Für das Pinnacle-Entwicklerteam könnte das sogar eine Stärkung sein, denn damit ist klar, dass Corel im Videosegment noch einmal verstärkt eingreift. Bisher konnte man davon ausgehen, dass Avid den Namen Pinnacle früher oder später aufgibt. Selbst über die Weiterentwicklung vom neuen Avid Studio hat man Branchenintern immer wieder spekuliert. Jetzt könnte das aber auch bedeuten, dass das Pinnacle Studio weiterlebt - wenn auch vermutlich mit dem Kern des Avid Studios. Die Frage ist, ob oder wie lange Avid das Markenrecht für ein Avid Studio mit verkauft hat. Letztendlich wird aber auch Corel keine drei Programme parallel weiterentwickeln. Das firmeninterne Duell dürfte also Corel VideoStudio gegen Avid Studio heißen, das unserer Schätzung nach wieder in Pinnacle Studio umgetauft wird.

Avid will mit dieser Konzentration "eine agilere Firma mit einem klaren Fokus auf die Profis sein." Neben Pinnacle verkauft Avid auch die Consumer Audio Produkte (M-Audio) an inMusic, die Mutterfirma von Akai Professional, Alesis and Numark.

Mit den verkauften Produklinien machte Avid 2011 91 Millionen US-Dollar Umsatz. Insgesamt betrugen die Avid Umsatzerlöse 2011 677 Millionen US-Dollar. Zum Verkauf will Avid auch die Zahl der Entwickler um 20 Prozent reduzieren. Die Umstrukturiereung soll zwischen 19 bis 23 Millionen kosten - und diese Kosten sollen durch die Veräußerung der Consumer-Sparte gedeckt sein: Der Verkauf von M-Audio, Air Avid Studio und Avid Studio for iPad sowie Pinnacle Studio bringt 17 Millionen US-Dollar in die Kasse. Herb wenn man bedenkt, dass Avid vor nicht all zu langer Zeit für Pinnacle 462 Millionen US-Dollar und für M-Audio 150 Millionen bezahlt hat.

Update 17.07.2012

Interview zur Produktstrategie

Wir haben ein Interview mit Matt DiMaria geführt und ihn zu Corels Strategie befragt - da wird schon klarer wohin die Reise geht.

(jos)
Link zu den Pressemeldungen: Corel; Avid
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2012_07_02_Avid_Corel_Pinnacle
Wechselt den Besitzer: Die Amateurproduktlinie wandert von Avid zu Corel. Auch das unter Avid-Regie neu entwickelte Avid Studio samt iPad-Version wird von den Kanadiern übernommen.

 

 


 

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