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Bauer C 10: Super 8 goes Digital

Der Hype um Filmlook hat auch den deutschen Projektorhersteller Bauer inspiriert, der in den 90ern auch schon Camcorder baute. Im doppelten Sinne: Zum Einen lassen sich die alten Analog-Objektive für Aufzeichnung auf SD-Card verwenden, zum Andern denkt die ehemalige Bosch-Tochter auch an die vielen Filmspulen, die unbesehen auf Dachböden lagern.    

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Neuer Wein in alten Schläuchen: Die C 10 filmt wie eine Super 8-Kamera, allerdings lediglich auf Speicherkarte. 

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Nostalgie inklusive: Beim digilalisieren wird selbst der flatternde Bildrand aufgezeichnet.   Um diese Schätze zu heben bringt die ehemalige Bosch-Tochter zur IFA einen Hybridcamcorder als Kamera im Super 8-Kleid, die sowohl digital filmt, als auch alte Super 8-Aufnahmen digitalisiert. Letzterer Zusatz dürfte es vor allem sein, der Super 8-Enthusiasten das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt. Denn bislang war die Digitalisierung mit einigem Aufwand verbunden. Alte Filme mussten mit entsprechendem Equipment abgespielt und gleichzeitig mit einer Kamera abgefilmt werden. Das C 10-Modell genügt sich dafür selbst. Der eingebaute 8mm-CMOS-Bildwandler dient zum Einen zur Aufnahme der Szenerie, die durch die Optik auf ihn fällt. Zum Anderen lässt er sich um 180 Grad drehen, um die Aufnahmen eines eingelegten Super-8-Films in digitalen Film zu wandeln. Dazu wird mittels einer Kaltlicht-LED und Zerstreuugslinse im Gehäuse durch den Film auf den Chip projiziert. Um die Erwartungen schon von vornherein nicht in schwindelnde Höhen zu treiben, schränkt Bauer ein, dass die Aufnahmen nicht mit der Qualität des an die Wand geworfenen Films mithalten kann. Ein weiterer Wermutstropfen dürfte die Auflösung von 640 x 480 Pixel sein. Was allerdings für Freude sorgen dürfte ist die Unterstützung von SDHC-Karten, die mittlerweile bis 32 Gigabyte erhältlich sind. Da die Videos in MPEG-4 komprimiert werden und eine Datenrate von 9 Megabit pro Sekunde besitzen, reicht dies für rund sieben Stunden Video. Das reicht für einige der damals üblichen 3-Minuten-Filmrollen. Filmer, die ihre Super 8-Aufnahmen am Schneidetisch zu abendfüllenden Filmen zusammen geschnitten haben, können nicht von der Kamera profitieren, da sie nur die kleinen Rollen akzeptiert. Dafür bietet sie einen eingebauten Superimposer, um Text über die Aufnahmen einzublenden, beispielweise um den Aufnahmeort und das Jahr direkt mit aufzuzeichnen - vorausgesetzt man erinnert sich daran. Filmlook-Liebhaber aufgepasst: Die Kamera kann nicht direkt auf Super 8-Film aufnehmen. Die C10 wird rund 900 Euro kosten. Es werde laut Bauer schon an eine erweiterte Palette gedacht. Allerdings wartet Bauer erst einmal die Reaktion des Marktes ab. Auf die ist auch VIDEOAKTIV gespannt. APRIL, APRIL! (sh) Infos zum Hersteller: